Haustiere

CSI-Aktion soll  Hundstrümmerl-Sünder in NÖ entlarven

Die Kurstadt Baden möchte noch vor dem Sommer eine gesetzliche Grundlage für eine DNA-Hundedatenbank schaffen, um dem Hundekot endlich Herr zu werden.

Christine Kaltenecker
Teilen
Wer in Baden das Häufchen nicht entsorgt, könnte bald hohe Strafen bezahlen müssen.
Wer in Baden das Häufchen nicht entsorgt, könnte bald hohe Strafen bezahlen müssen.
Getty Images

Mittels DNA-Analyse soll es nun den "Stadtverschmutzern" an den Kragen gehen, denn was bringen unzählige Sackerl-Spender, wenn sie ignoriert werden und der Hund auch weiterhin sein großes Geschäft auf Parkwiesen und Asphalt verrichtet? Wir haben bei Michael Geretschläger vom Genetik-Labor "Feragen" nachgefragt und uns erklären lassen, wie sowas denn funktionieren könnte.

Datenbank füttern

Zunächst müsste man natürlich die Hundebesitzer dazu anhalten, eine DNA-Analyse vom Vierbeiner erstellen zu lassen. Jeder Hund, der auf der Gemeinde registriert ist, bekäme dann sein "Markerl" nur im Gegenzug zu der Auswertung, die dann ebenfalls in die Datenbank gespeist wird. Die einmaligen Kosten von 38 Euro hätte der Hundebesitzer zu tragen. Auch könnte man dies in Kombination mit dem Erhalt des EU-Passes für Hunde einfordern. "So genau steht das noch nicht fest, wäre aber am sinnvollsten, wie man am Beispiel Malta sieht, wo diese Datenbank wirklich hervorragend funktioniert", sagt Geretschläger.

So könnte es finanziert werden

"Dieses Modell trägt sich selbstständig", so Geretschläger, der auf die NICHT-zweckgebundene Hundesteuer in Österreich hinweist. "Selbst die Blindtreffer, wären durch Steuer und den daraus resultierenden Strafen gedeckt". Natürlich ist im kleinen Österreich zu bedenken, dass man sich hier seitens der Politik einig werden müsste, denn je flächendeckender die Datenbank wäre, desto einfacher würde es finanziert. "Sinnvoll sind natürlich Großstädte wie Wien und nicht ein 500 Seelendorf an der tschechischen Grenze."

Klar, die ländliche Bevölkerung fährt mit dem Wauzi selten nach Wien, um dort spazieren zu gehen, deshalb sind die "Sackerl-Sünder" auch meistens dort wohnhaft.

Blindtreffer?

Natürlich würde das eine oder andere Häufchen keinen Aufschluss über den Hund geben. Entweder ist er nicht in der Datenbank, oder aber das Häufchen ist schon zu "alt" um noch genügend DNA in der Darmschleimhaut für eine profunde Auswertung aufzuweisen. "Der Kot ist nur das Trägermaterial. Durch den Abrieb wird auch Darmschleimhaut ausgeschieden, auf der man die DNA ablesen kann", sagt Geretschläger, "wenn das Häufchen also schon dreimal angeregnet wurde, ist es unbrauchbar."

Hier braucht man sich also auch als Hundebesitzer nicht vor hohen Strafen fürchten, wenn der Hund - tja, auch das kann passieren - Durchfall hat und man gar nicht in der Lage ist, den flüssigen Kot vollständig mit dem Sackerl einzusammeln.

Nur eine Drohung?

Geretschläger hält das Modell durchaus für eine gute Sache. Auch er, als doppelter Hundebesitzer, ärgert sich über die Ignoranz einiger Kollegen und weiß, dass auch nur die "Drohung" von hohen Strafen dazu führen kann, dass man ohne Gacki-Sacki nicht mehr aus dem Haus geht. "In Malta ist die Verkotung seit der DNA-Datenbank um 45 Prozent zurück gegangen und darum geht es doch schlussendlich", so Geretschläger. Sprich, selbst wenn die Datenbank verstaubt, weil jede Gemeinde oder Stadt plötzlich "Häufchenfrei" ist, hat es sich eigentlich gelohnt.