Drei Punkte aus sechs Runden, nur der elfte Tabellenpatz – der LASK legte einen echten Fehlstart in die neue Saison hin. Nachdem es am Samstag eine 0:1-Niederlage bei Überraschungsteam Altach setzte, Ousmane Diawara per Elfmeter für die Vorarlberger traf (30.). 13 Gegentore stehen auf dem Konto des Vorletzten, nur Schlusslicht GAK hat mehr kassiert, vier selbst erzielte Treffer bedeuten gemeinsam mit den Grazern ebenso den Negativwert der Liga.
Die Pleite konnte auch Star-Neuzugang Sasa Kalajdzic, der per Leihe von Wolverhampton mit dem Ziel nach Linz kam, wieder mehr Spielpraxis zu bekommen, nicht verhindern, der 26-Jährige wurde in der 62. Minute eingewechselt. "Alleine kannst du den Karren nicht aus dem Dreck ziehen. In einem Umfeld mit fünf Niederlagen aus sechs Spielen ist es schwer, das alleine zu schultern", meinte "Sky-Experte Marc Janko, der sich nach dem Spiel vor allem die Vereinsführung der Linzer vorknöpfte.
"Die Findungsphase dauert beim LASK schon einige Zeit. Man hat einen neuen Trainer geholt, mit Sasa Kalajdzic auch einen Stürmertyp, den man im Kader schon hat. Bei dem Verein fehlt schön langsam der Plan. Ich kann keinen erkennen", meinte der ehemalige österreichische Top-Stürmer. Und ergänzte: "Fakt ist, dass ich den Zick-Zack-Kurs des Klubs schon seit einigen Jahren nicht nachvollziehen kann."
"Schön langsam wird es ungemütlich, nächste Woche geht es im Linzer Derby gegen Blau-Weiß, eine Mannschaft, die zu sich gefunden hat", meinte Janko. Spätestens dann könnte die Luft für Coach Joao Sacramento dünn werden. Ein Trainer sei "leider das schwächste Glied in der Kette", meinte der "Sky"-Experte, fügte aber an: "Die Philosophiewechsel, das ist dann auch schwer für eine Mannschaft zu verkraften. Man kauft ein, gibt Spieler ab. Da ist keine Linie zu erkennen. Da ist der Trainer nicht in der Verlosung, sondern die Herren der sportlichen Planung verantwortlich", betonte Janko.
"Das ist Fußball. Es ist normal, dass Druck entsteht, wenn die Ergebnisse nicht stimmen. Wir müssen uns darauf konzentrieren, was wir selbst beeinflussen können", versuchte Sacramento selbst die Lage zu entspannen, sich gelassen, gleichzeitig aber auch fokussiert, zu geben.
"Das ist ein bisschen die Geschichte unserer Saison – sechs Spiele, fünf Elfmeter. Wenn man in fast jedem Spiel einen Elfmeter verschuldet, dann wird es kompliziert", analysierte derweil Sacramento weiter. Für den ehemaligen Co-Trainer von Star Jose Mourinho sei positiv gewesen, dass "die Mannschaft nicht aufgegeben hat. Wir hätten bis zur letzten Sekunde ausgleichen können. Aber wir machen einfach zu viele Fehler", schüttelte der Portugiese den Kopf. "Die Spieler sind sich dessen bewusst, manchmal kann man die Dinge aber einfach nicht erklären, wir können nur weiterarbeiten", betonte der neue LASK-Trainer.