"Scheiß dia nix, da feid da nix."
Nach diesem Satz, der auf ihrem Biathlon-Gewehr geschrieben steht, lebte Laura Dahlmeier. Leider viel zu kurz. Im Alter von nur 31 Jahren verunglückte Sport-Größe aus Garmisch-Partenkirchen durch einen Steinschlag beim Abstieg vom Gipfel des Laila Peak im pakistanischen Karakorum-Gebirge tödlich.
In ihrer bayrischen Heimat steht ihr Lebensmotto übersetzt für: "Wenn man dich keine Sorgen macht, passiert auch nichts."
Als Sportlerin führte sie diese Lebenseinstellung in die größtmöglichen Höhen. Als Biathletin räumte sie in ihrer Karriere mit zwei Olympiasiegen, sieben WM-Goldenen und dem Gesamtweltcupsieg alles ab, was es zu gewinnen gab. Das reichte der freiheitsliebenden Sportlerin aber nie. Sie wollte auch im privaten Leben buchstäblich hoch hinaus, suchte immer den Weg in die Natur und dabei auch die Herausforderung.
Als "Kind der Berge", wie sich Dahlmeier in ihrem Buch ("Wenn ich was mach, mach ich's gscheid") selbst bezeichnete, war sie sich des Risikos dabei stets bewusst.
"Ich brauche das nötige Quäntchen Glück, damit ich immer wieder heil nach Hause komme", sagte sie über ihre Gipfel-Abenteuer. Im Wissen, dass der zweite Halbsatz ihres Lebensmottos immer wortwörtlich genommen werden kann. Die tödlichen Gefahren im unwegsamen Gelände kannte Dahlmeier. Bester Beweis dafür: Sie unterschrieb vorsorglich eine Verfügung, dass sich im Falle eines Unglücks Bergretter für sie nicht in Lebensgefahr bringen dürfen. Ihr Leichnam wurde deshalb nicht geborgen.