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Dakar-Star Walkner: "Will ein Duell mit Ricciardo!"

Matthias Walkner auf Abwegen! In Spielberg startet der Dakar-Champ im Porsche-Cup. Im "Heute"-Talk spricht er über seine Vierrad-Liebe.

Heute Redaktion
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Matthias Walkner wechselt den Untersatz! Vor dem Formel-1-Hit in Spielberg startete der Dakar-Champion im Porsche-Cup. "Heute" bat den KTM-Piloten vor seiner Ausfahrt im 485-PS-Boliden zum ausführlichen Interview. Der Salzburger spricht über seine Leidenschaft für Vierrad-Fahrzeuge, seine Dakar-Pläne und ein Duell mit einem Formel-1-Star. Nur bei der Fußball-WM zeigt er leichte Schwächen.

"Heute": Matthias, wie sind die ersten Eindrücke aus dem Porsche 911 GT3 Cup?

Matthias Walkner: Es ist schon ungewohnt. Der Grenzbereich im Auto ist extrem gering. Über 200 km/h fühle ich micht nicht unwohl, aber es ist alles schwer einzuschätzen.

"Heute": Wie ernst ist der Ausflug im Vierrad-Bereich für dich?



Walkner:
"Mir ist das voll ernst. Ich bin ein extremer Auto-Narr. Ich will kein Autorennfahrer werden, das erlerne ich nicht mehr. Aber es macht mir irrsinnig viel Spaß, dass ich sowas machen darf. Solche Chancen will ich gerne nützen."

"Heute": Müssen sich Motorrad-Fans Sorgen machen, dass du umsattelst?



Walkner:
"Die nächsten Paar Jahre besteht kein Grund. Was in fünf Jahren ist? Keine Ahnung. Irgendwann muss man halt anfangen. Für später ist eine Auto-Karriere denkbar, wenn ich körperlich nicht mehr mit dem Motorrad fahren kann."

"Heute": Wie ist Gefühl im Auto?



Walkner:
"Es ist komplett anders, eine andere Sporart. Es ist wie Golf und Fußball. Für beides benötigt man Hände, Füße und einen Ball. Das Bike bremst man viel schwerer runter, das Terrain ist hier aber anders. Kein Sand, Schotter oder Gras. Am Asphalt ist viel mehr Grip. Der Porsche bremst besser. Am schwersten ist aber, den Punkt für das Einlenken abzuschätzen. Auf der Bremse bin ich jedenfalls recht geschickt, beim Rausbeschleunigen habe ich Verbesserungs-Potenzial.

"Heute": Wie ist der Speed?



Walkner:
Mein Bike geht nicht so schnell, im Auto fahre ich hier 250 km/h. Den Bremspunkt auf fünf Meter genau erwischen, ist eine Herausforderung.

"Heute": Marc Marquez testete im Formel-1-Boliden, ein erstrebenswertes Ziel?



Walkner:
"Wenn ich die Möglichkeit bekomme, wäre das gewaltig. Das wäre eine unglaubliche Challenge. Die Formel 1 ist gut 30 Sekunden schneller in Spielberg als der Porsche. Das ist unvorstellbar, was so ein Auto kann."

"Heute": Bist du Formel-1-Fan?



Walkner:
Schon. Ich verfolge die Rennen mit, wenn ich zu Hause bin.

"Heute": Welches ist dein Lieblingsteam, welchem Pilot drückst du die Daumen?



Walkner:
"Red Bull, wegen der Verbundenheit mit Österreich. Max Verstappen habe ich schon kennengelernt, Daniel Ricciardo ist ein extremer Motorrad-Fan."

"Heute": Wäre eine gemeinsame Ausfahrt mit den beiden ein Thema?



Walkner:
"Das wäre extrem lustig, wenn ich auch im Formel-1-Auto fahren darf. Wer sich da wohl geschickter anstellt?"

"Heute": Ist es deiner Meinung nach überhaupt möglich, als Rennfahrer zwischen Zweirad und Vierrad zu wechseln?



Walkner:
"Meiner Meinung ist es kaum möglich, von vier Rädern auf zwei Räder auf Weltklasse-Niveau zu wechseln. Von Zweirad auf Vierrad hängt von der Serie ab. Bei der Formel 1 schwer, im Porsche-Supercup vielleicht."

"Heute": "Dein Hauptberuf ist aber das Motorrad auf der Dakar-Rallye. Läuft da schon die Vorbereitung?"



Walkner:
"Wenn ich nicht gerade irgendwo auf der Gaudi bin, so wie hier, wird zu Hause viel trainiert. Die Rallye-WM geht im August weiter. Ich fahre zur Zeit viel Motocross, trainiere mit dem Navigationsgerät und verbringe Zeit auf den Bergen. Also Vorbereitung light, so richtig geht es im Oktober los."

"Heute": Packst du da wie letztes Jahr das Sauerstoff-Zelt aus?



Walkner:
"Heuer nicht so viel, weil wir nicht in Bolivien fahren. Deswegen ist die Höhenlage nicht so extrem. Aber ich werde schon 150 bis 200 Stunden darin verbringen."

"Heute": Ist das Ziel die Titelverteidigung?



Walkner:
"Das Grundziel schon. Die Top drei wären jedenfalls cool. Bei der Dakar kann so viel passieren, was man nicht beeinflussen kann. Ich wurde letztes Jahr am ersten Tag von einem Lastwagen angefahren, das Rennen hätte vor dem Start vorbei sein können. Daher sind viele Faktoren dabei, die man nicht beeinflussen kann."

"Heute": Die Dakar stand finanziell auf der Kippe. Was wäre dein Alternativplan gewesen?



Walkner:
"Ich freue mich, dass ich darüber nicht nachdenken musste. Der Mythos bleibt bestehen, obwohl es nicht leicht ist, in Südamerika Rennen zu bestreiten. Ich hoffe, dass wir viele Jahre weiter dort fahren können."

"Heute": Wer wird Weltmeister in der Formel 1?



Walkner:
"Sebastian Vettel."

"Heute": Wer gewinnt die Fußball-WM?



Walkner:
"Ich habe auf die Niederlande getippt und dann gemerkt, dass die nicht mitspielen. Mein zweiter Tipp war England. Aber realistischer ist wohl Spanien."

"Heute": Wer gewinnt die Dakar?



Walkner:
"Am Motorrad? Ich will mich nicht selbst nominieren, würde es mir aber wünschen. Ich glaube, dass Toby Price ein heißer Favorit ist."