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Der lebensfeindlichste Ort auf unserem Planeten

Heute Redaktion
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So farbenfroh das Dallol-Gebiet im Nordosten Äthiopiens ist, so unwirtlich ist sie auch: In den heißen Tümpeln kann kein einziger Organismus leben.

Das Dallol-Gebiet in der äthiopischen Danakil-Senke ist außergewöhnlich. Nicht nur sieht es hier aus wie auf einem anderen Planeten, rund um den Dallol-Vulkan herrschen auch mit 34,7 Grad die höchsten durchschnittlichen Jahrestemperaturen der Erde.

Nach neusten Erkenntnissen ist es zudem der lebensfeindlichste Ort der Welt: In den Tümpeln rund um den Vulkan könne rein nichts überleben, so französische Forscher im Fachjournal "Nature Ecology & Evolution".

Besondere Bedingungen

Während Quellen normalerweise entweder heiß, sauer oder salzhaltig sind, treten im Nordosten Äthiopiens oft alle Bedingungen zusammen auf, so das Team um Biologin Purificación López-García von der Universität Paris-Süd. In einigen sei etwa die Konzentration an Magnesiumsalz so hoch, dass sogar Zellmembrane zerstört werden.

Dazu passt, dass "Dallol" in der Afar-Sprache, die in Äthiopien, Eritrea und Djibouti gesprochen wird, "Auflösung" bedeutet.

Extreme Tümpel, wenig Leben

In den Proben aus den sauersten (pH-Wert von nahezu null), heißesten (um die 108 Grad Celsius) und gleichzeitig magnesiumreichsten Quellen konnten die Wissenschaftler keine DNA-Konzentrationen nachweisen, die für Leben sprechen. Wurden doch einmal Spuren von DNA entdeckt, waren diese auf externe Faktoren oder auf Verunreinigung durch die Wissenschaftler selbst zurückzuführen, so López-García und ihre Kollegen.

Dass die Kombination von lebensfeindlichen Bedingungen für das Fehlen von Leben verantwortlich ist, zeigten Analysen von Proben aus weniger extremen Tümpeln. Darin wiesen die Forscher jede Menge sogenannte Extremophile nach – Lebewesen wie etwa Bärtierchen, die sich extremen Umweltbedingungen angepasst haben. "Die Anzahl und Vielfalt der Kleinstorganismen hier ist wirklich sehr, sehr groß und sehr überraschend", so López-García.

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