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Daniel Ricciardo beendet die Mercedes-Dominanz

Heute Redaktion
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Daniel Ricciardo feierte am Sonntag beim Grand Prix von Kanada seinen ersten Sieg in der Formel 1. Nico Rosberg baute mit Rang zwei die WM-Führung aus, Lewis Hamilton beendete das Rennen mit technischen Problemen vorzeitig. Zahlreiche spektakuläre Kollisionen trugen maßgeblich zum Rennausgang bei.

. Der Deutsche steuerte aber auf der inneren Seite auf die erste Kurve zu und blockierte Hamilton. Dieser musste ausweichen und verlor dadurch einen Platz an Sebastian Vettel.

Im hinteren Feld kam es gleich nach wenigen Kurven zum ersten Crash. Max Chilton verlor am Kurveneingang die Kontrolle über seinen Marussia und schoss seinen eigenen Teamkollegen Jules Bianchi ab. Der Franzose wurde mit seinem Boliden böse an die Wand geschleudert, das Auto zerlegte sich fast in sämtliche Einzelteile. Das Safety-Car kam zu seinem ersten Einsatz.

Hamilton zwingt Rosberg zu Fehlern

Nach dem Restart in der achten Runde verschaffte sich Rosberg gleich ein wenig Abstand auf Vettel. Zwei Runden später gelang es Hamilton dann, den Red-Bull-Piloten zu überholen und nahm sogleich die Verfolgung seines Stallrivalen auf. Runde für Runde verkürzte der Brite den Rückstand ehe er in der 24. Runde bereits innerhalb einer Sekunde hinter dem Deutschen lag und somit DRS benutzen durfte.

Der Druck auf Rosberg wurde immer größer, er leistete sich kleine Fehler. In Runde 26 musste er wegen einem Verbremser die Schikane vor Start-Ziel abkürzen, weil er sich verbremste, behielt aber die Führung. Allerdings erhielt Rosberg eine Verwarnung, weil er durch dieses Manöver Zeit auf Hamilton gewann.

Vettel kommt nicht vorbei

Vettel hatte unterdessen mit anderen Problemen zu kämpfen. Force India hatte sich für eine andere Strategie entschieden. So hing der Weltmeister nach dem ersten Boxenstopp plötzlich hinter Sergio Perez und Nico Hülkenberg fest. Der Red-Bull-Pilot kämpfte mit der Brechstange, weil er auf der Geraden aufgrund des fehlenden Topspeeds nicht überholen konnte. Bei einem Überholversuch in der Haarnadel flog er fast von der Strecke und schoss nur Zentimeter an Hülkenberg vorbei. Einige Runden später schaffte es Vettel aber schlussendlich, hatte dann aber plötzlich seinen Teamkollegen Daniel Ricciardo vor sich, der sich durch die Boxenstrategie vorgearbeitet hatte.

Hamilton scheidet aus

Doch das Rennen hatte noch weitere Dramen zu bieten. Fast zeitgleich klagten Rosberg und Hamilton per Funk über Leistungsverlust. Und es sollte noch schlimmer kommen. Nach dem zweiten Boxenstopp in Runde 45 gelang es dem Briten zwar, seinen Teamkollegen zu überholen, doch die Freude sollte nur von kurzer Dauer sein. In der 47. Runde hatte Hamilton plötzlich grobe Bremsprobleme und konnte seinen Mercedes nur mit Mühe auf der Strecke halten. Das Problem war nicht in den Griff zu bekommen und somit musste er aufgeben.

Ricciardo erobert die Führung

Hektisch funkte man Rosberg an, damit er das Tempo rausnimmt und das Auto ins Ziel bringt. Schnell geriet der WM-Leader unter den Druck seiner Verfolger Perez, Ricciardo, Vettel und Massa. Die Jäger verwickelten sich aber selbst in spektakuläre Positionskämpfe. Ricciardo gelang es kurz vor dem Ende Perez zu passieren und verkürzte rasch den Rückstand auf Rosberg. Zwei Runden vor Schluss war es dann schließlich soweit: Vor der letzten Schikane ging der Australier am WM-Leader vorbei.

Crash beendet Rennen

Dahinter kam es in der letzten Runde noch zu einer schlimmen Kollision. Massa fuhr Perez beim Anbremsen der ersten Kurve mit voller Wucht ins Heck. Beide Autos flogen spektakulär von der Strecke. Vettel hatte dabei irrsinniges Glück, nicht von einem der beiden Boliden abgeschossen zu werden und rettete Rang drei ins Ziel. Zum Glück überstanden Massa und Perez den Crash unverletzt. Das Rennen wurde daraufhin hinter dem Safety-Car beendet - Ricciardo feierte seinen ersten Grand-Prix-Sieg und beendete die Dominanz des Mercedes-Duos, das bislang alle Saisonläufe gewonnen hatten.

Endstand beim Grand Prix von Kanada (70 Runden):

1. Daniel Ricciardo (AUS) Red Bull 1:39:12,830 Std.

2. Nico Rosberg (GER) Mercedes +4,236 Sek.

3. Sebastian Vettel (GER) Red Bull +5,247

4. Jenson Button (GBR) McLaren +11,755

5. Nico Hülkenberg (GER) Force India +12,843

6. Fernando Alonso (ESP) Ferrari +14,869

7. Valtteri Bottas (FIN) Williams +23,578

8. Jean-Eric Vergne (FRA) Toro Rosso +28,026

9. Kevin Magnussen (DEN) McLaren +29,254

10. Kimi Räikkönen (FIN) Ferrari +53,678

11. Sergio Perez (MEX) Force India +1 Runde

12. Felipe Massa (BRA) Williams +1 Runde

13. Adrian Sutil (GER) Sauber +1 Runde

14. Esteban Gutierrez (MEX) Sauber +6 Runden

Ausgeschieden: Jules Bianchi (FRA) Marussia, Max Chilton (GBR) Marussia, Marcus Ericsson (SWE) Caterham, Romain Grosjean (FRA) Lotus, Lewis Hamilton (GBR) Mercedes, Kamui Kobayashi (JPN) Caterham, Daniil Kwjat (RUS) Toro Rosso, Pastor Maldonado (VEN) Lotus

Schnellste Runde: Felipe Massa (BRA) Williams in der 58. Runde in 1:14,874 Min. (Schnitt 209,680 km/h)

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