Dank uns! Deutschland so schlecht wie noch nie

Bundestrainer Jogi Löw probierte alles, veränderte nach der blamablen 0:3-Pleite gegen die Niederlande das Gesicht seiner DFB-Elf. Dreier- beziehungsweise Fünferkette, Raketen-Flügel Leroy Sane und Serge Gnabry im Angriff – das Produkt war erfrischend, das Ergebnis ernüchternd.

Bittere Pleite



Deutschland zeigte sich nach enttäuschenden Darbietungen am Dienstagabend in Frankreich zumindest wieder spielstark. Durch einen umstrittenen Elfer (Toni Kroos) gelang die frühe Führung, in Hälfte eins waren die Deutschen gegen den amtierenden Weltmeister sogar überlegen.

Antoine Griezmann drehte mit einem Doppelpack das Match. Frankreich gewann das Nations-League-Duell 2:1, Deutschland steht vor dem Abstieg in Liga B. Dabei tröstet niemanden, dass auch der Elfmeterpfiff vor dem Siegestor höchst umstritten war.

Mini-Cordoba und Rekord



Denn jetzt steht fest: Deutschland ist so schlecht, wie noch nie zuvor. Sechs (!) Niederlagen musste der Weltmeister von 2014 heuer schon einstecken. So viele gab es in einem Kalenderjahr noch nie. Frankreich und Niederlande aktuell in der Nations League, Mexiko und Südkorea bei der WM-Endrunde, Brasilien in der WM-Vorbereitung.

Aber halt, da fehlt ja noch wer. Richtig: Österreich! Das "Mini-Cordoba" in Klagenfurt hat Anfang Juni also seinen Teil zum historisch schlechtesten DFB-Jahr aller Zeiten beigetragen. Österreich gewann den Test-Hit vor rund 30.000 Zuschauern mit 2:1.

Martin Hinteregger und Alessandro Schöpf erzielten die rot-weiß-roten Tore. Ein Treffer von Mesut Özil genügte den Deutschen nicht. Özil feierte diese Woche den 30er und bereut dieser Tage seinen Rücktritt aus dem Nationalteam wohl nicht, wenn man die Leistungen seiner Ex-Kollegen betrachtet ... (SeK)