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Danke, David! Wir sind Champions-League-Sieger

Heute Redaktion
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David Alaba darf sich ab sofort Champions-League-Sieger nennen. Österreichs Fußballer des Jahres gewann mit dem FC Bayern München am Samstag das Finale im Londoner Wembley-Stadion gegen Borussia Dortmund mit 2:1 und setzte sich damit schon als 20-Jähriger die europäische Krone auf.

gegen Borussia Dortmund mit 2:1 und setzte sich damit schon als 20-Jähriger die europäische Krone auf.

Trotz seines Alters bot Alaba eine äußerst abgeklärte Leistung, blieb als Linksverteidiger im Abwehrverhalten so gut wie fehlerlos und kam in der 76. Minute sogar einem Torerfolg nahe.

"Einfach ein Wahnsinn"

"Das sind unglaubliche Momente, die habe ich noch nicht realisieren können", sagte Alaba unmittelbar nach der ersten Siegesfeier am Rasen zu "Puls4". "Wir haben uns das wirklich verdient. Einfach ein Wahnsinn, unglaublich. Dieser Weg da rauf, wenn man den Pokal von unten sieht, ist ein unglaublicher Moment, den vergisst man nicht so schnell. Dieser Abend wird sicher noch lustig. Sicher wird noch richtig gefeiert, das dürfen wir auch und haben es uns auch verdient."

Drei Flaggen um die Hüfte

Im ausgelassenen Freudentanz nach dem Schlusspfiff jubelte Alaba mit umgebundener Fahne, auf der drei Flaggen zu sehen waren: Jene der Philippinen für das Herkunftsland seiner Mutter, jene von Nigeria für das Herkunftsland seines Vaters und natürlich die österreichische.

Alaba startete mit einer gelungenen Aktion ins Spiel - in der 2. Minute wurde er von Blaszczykowski am eigenen Strafraum stark unter Druck gesetzt, konnte sich aber trotzdem souverän befreien. Schwerstarbeit hatte der 20-Jährige auch danach zu leisten, denn die Dortmunder fokussierten ihre Angriffsbemühungen auf die linke Bayern-Seite.

Reus als Alabas "Lieblingsgegner"  

Neben Blaszczykowski bekam es Alaba oft auch mit Reus zu tun, der sich gerne vom Zentrum auf den Flügel fallen ließ. Zu allem Überdruss kam vom ansonsten kongenialen Partner Ribery wenig Entlastung im Offensivspiel: Der Franzose machte gegen Piszczek praktisch keinen Stich, war sich aber immerhin nicht zu schade, Defensivarbeit zu verrichten.

Dennoch wurde es auf der linken Bayern-Seite das eine oder andere Mal gefährlich - so etwa in der 15. Minute, als Reus einen Querpass auf Blaszczykowski spielte, der wiederum an Neuer scheiterte. Die Chance entstand aber dadurch, dass ein Alaba-Kollege im Zentrum das Abseits aufgehoben hatte.

In der 30. Minute jedoch war es der ÖFB-Internationale, der den Dortmundern eine gute Gelegenheit ermöglichte. Nach einem Ballverlust Alabas in der Vorwärtsbewegung marschierte Lewandowski Richtung Bayern-Tor, ehe er in Neuer seinen Meister fand.

Seltene, aber gute Vorstöße

Ansonsten verzichtete Alaba auf allzu viele Vorstöße. Eine seiner Offensivaktionen hätte aber beinahe das 1:0 für die Bayern bedeutet. Österreichs Fußball des Jahres spielte in der 30. Minute auf Müller, der Robben einsetzte - der Niederländer konnte BVB-Goalie Weidenfeller allerdings nicht überwinden.

In der zweiten Hälfte wurden die Bayern stärker, und Alaba mit ihnen. Zwei Minuten nach der Führung der Münchner durch Mandzukic (60.) schlug der Österreicher einen 60-Meter-Pass quer über das Spielfeld - ähnlich wie bei seiner Torvorlage für Robben in Barcelona -, doch Weidenfeller parierte den Schuss von Mandzukic.

Österreicher fast mit dem 1:0  

Am Ausgleich durch den Gündogan-Elfmeter (68.) traf Alaba keine Schuld. Dafür wäre er in der 76. Minute fast zum Bayern-Helden avanciert, doch sein Weitschuss wurde von Weidenfeller gerade noch entschärft. So blieb es Robben in der 89. Minute vorbehalten, die Münchner zum Champions-League-Titel zu schießen.

Alaba ist damit der zweite Österreicher nach Franz Hasil (1970 den Meistercup mit Feyenoord), der den wichtigsten europäischen Clubtitel gewann. Bei den Bayern-Finalniederlagen 2010 (nicht in den Kader berufen) und 2012 (gesperrt) musste er auf der Tribüne sitzen.