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Riesenschraube bohrt sich in Gehirn von Bub (12)

Heute Redaktion
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Beim Bauen eines Baumhauses fiel ein Zwölfjähriger so unglücklich, dass eine 15 Zentimeter lange Schraube seine Schädeldecke durchdrang. Er entging nur knapp dem Tod.

Darius Foreman half vergangene Woche seinen Cousins ein Baumhaus zu bauen, als er plötzlich vom Baum stürzte. Unten angekommen, fiel ihm eine 1,5 Meter lange Holzlatte auf den Kopf. Damit nicht genug: In der Holzlatte steckte eine 15 Zentimeter lange Schraube. Diese drang in seine Schädeldecke ein, wodurch die Holzlatte buchstäblich an seinen Kopf gebohrt wurde.

Wie Darius, der in Salisbury, im US-Bundesstaat Maryland wohnt, dem Newsportal Delmarvanow.com erzählte, dachte er zuerst, etwas habe sich in seinem Haar verfangen. Seine Tante, die ihn kurz darauf verwirrt im Garten herumstolpernd fand, wählte die Notfallnummer und forderte den Burschen auf, sich so lange hinzulegen.

Platzproblem in der Ambulanz

Den Notfallmedizinern war klar, dass der junge Mann ins Krankenhaus musste. Doch es gab ein Problem. Mit dem Brett im Kopf passte er nicht in die Ambulanz. Die Sanitäter mussten das Holz also zuerst mit einer Handsäge auf etwa 60 Zentimeter kürzen. Im Krankenhaus angekommen, zeigte das Röntgenbild, wie brenzlig die Situation wirklich war.

Die Spitze der Schraube war ins Hirn eingedrungen. Und zwar in den Sinus sagittalis superior – eine große Vene, die zwischen den beiden Hirnhälften verläuft. Hätte die Schraube sie aufgerissen, wäre der Bursch an einer Hirnblutung gestorben.

Und so wurde entschieden, ihn per Helikopter ins Johns Hopkins Krankenhaus nach Baltimore zu fliegen. Und wieder erwies sich das Brett am Kopf als Problem. Im normalen Ambulanz-Helikopter hatte der Junge keinen Platz. Erst ein geräumiger Helikopter der Maryland State Police konnte den Zwölfjährigen schließlich transportieren.

Titanplatte eingesetzt

Nachdem die Latte im Johns Hopkins HoKrankenhaus mit größter Vorsicht entfernt worden war, konnten sich die Chirurgen schließlich ans Entfernen der Schraube machen. Einfach rausdrehen ging nicht. "Hätten wir sie herausgedreht, hätte es zu einer sintflutartigen Blutung kommen können", sagte der behandelnde Arzt Alan Cohen dem Sender WJLA.

So bohrten die Ärzte die Schädeldecke ihres jungen Patienten an und entfernten sorgfältig die Schraube mitsamt dem Knochen. An dessen Stelle setzten sie dem Jungen eine Titanplatte ein. Laut Cohen hatte er ein Riesenglück: "Er war einen Millimeter davon entfernt, zu verbluten."

Die Schraube konnte Darius als Andenken nach Hause nehmen, als er am vergangenen Donnerstag aus dem Krankenhaus entlassen wurde. Am gleichen Tag feierte er seinen 13. Geburtstag.

(jcg)