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Darum feierte Hirscher mit Ski-Brille

Heute Redaktion
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Bild: Reuters

Als der Sekt am Siegerpodest in Schladming spritzte, griff Hirscher zur Ski-Brille. Das habe ich von Ken Roczen und Jeffrey Herlings, den weltbesten Motocrossern, gelernt. Sekt brennt ja in den Augen - deshalb die Brille.

Als der Sekt am Siegerpodest in Schladming spritzte, griff Hirscher zur Ski-Brille. „Das habe ich von Ken Roczen und Jeffrey Herlings, den weltbesten Motocrossern, gelernt. Sekt brennt ja in den Augen – deshalb die Brille.“

Weitergefeiert wurde dann in der „Tenne“ – mit Freundin Laura, Papa Ferdl und Trainern. An Schlafen war nicht zu denken. „Dafür hatte ich viel zu viel Adrenalin im Blut.“

Das Hirngespinst einer Zeitung, dass Betreuer von Benni Raich mit einer SMS die „Einfädel-Affäre“ ins Rollen gebracht hätten, ringt ihm ein Kopfschütteln ab. „Der größte Blödsinn, den ich je gehört habe.“ Auch Raich selbst erklärte gegenüber Ö3, dass eine solche SMS sicher nicht aus seinem näheren Umfeld gekommen sei. Er gratulierte Hirscher noch einmal zu seiner Leistung in Schladming.

"Wie habe ich das alles ausgehalten? Das wundert mich selbst"

Ski-Star Marcel Hirscher atmet am Tag nach seinem kräftig durch. Zehn Mal hat er sich daheim auf der Couch mit Freundin Laura die Siegesfahrt auf Video angeschaut. „Erstens weil es ein geiles Rennen war und zweitens: sicher ist sicher“, grinst er. Ernster Nachsatz: „Die letzten Tage waren die schwierigsten meines Lebens.“

„Bammel“ hat er vor dem Schladming-Finale gehabt – „erstmals seit langem“. „Ich habe 103 % abgerufen. Die Chance, dass ich ausfalle, lag bei 50 %. Solche Siege sind dann die allerschönsten.“  

+++ Sechs Gründe für Hirschers schönsten Sieg +++


1,9 Millionen Menschen fieberten vor dem Fernseher mit – so viele, wie seit 2006 bei keinem Skirennen mehr.

Der Triumph hat viele Väter. Auch in der Atomic-Skifabrik rauchten die Köpfe. „Wir wollten Marcel nach den psychisch helfen“, sagt Rennleiter Rudi Huber.

Erster Test 5 Stunden vor Start

Bereits nach dem ersten Lauf in Kitz fiel die Entscheidung, völlig neue Geierschnäbel für ihn zu produzieren. „Noch härter, damit die Stange abrutscht.“

Fünf Stunden vor dem wichtigsten Saisonrennen testete Hirscher sie erstmals. Er sagte Ja. So konnte er 34 mm näher an die Tore heranfahren. „Ich bin zu diesem Stil verdammt, weil ich nur so schnell bin.“ Den Gesamtweltcup hat Hirscher abgehakt. „Den hat Kostelic schon in Kitz geholt.“   

Hirscher spannt jetzt ein paar Tage aus. Sein nächster Start: Sotschi (Rus, ab 11.2.) oder Bansko (Bul, ab 18.2.). 

Martin Huber

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