Empfehlung

Darum gibt es keine "gesunde Menge" Alkohol

Die Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen hat neue Empfehlung zum Umgang mit Alkohol veröffentlicht. Schon die kleinste Menge schadet der Gesundheit.

Heute Life
Darum gibt es keine "gesunde Menge" Alkohol
Ein Achterl Rotwein hie und da soll gesund fürs Herz sein – so hieß es bislang. 
Getty Images/iStockphoto

Wer vernünftig mit Alkohol umgeht und es nicht übertreibt, ist auf der sicheren Seite. So soll ein Achterl Rotwein hie und da gesund fürs Herz sein – so hieß es bislang. Jetzt lässt die Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen mit einer neuen Empfehlung zum Umgang mit Alkohol aufhorchen: "Alkoholkonsum sollte von jeder Person reduziert werden, unabhängig davon, wie viel sie trinkt. Am besten ist es, keinen Alkohol zu sich zu nehmen. Alkoholische Getränke bergen Risiken, wenn es um die physische Gesundheit der Menschen geht."

1/6
Gehe zur Galerie
    <strong>1. Ein besseres Hautbild und mehr Glow! </strong>Alkohol entzieht unserem Körper Wasser. Dadurch trocknet die Haut aus und wird anfälliger für Schäden und äußere Keime. Auch Pickel und Mitesser haben so leichtes Spiel. Verzichtest du ein paar Wochen auf Alkohol, kann die Haut ihren Feuchtigkeitshaushalt regulieren, was du ihr ansehen wirst.
    1. Ein besseres Hautbild und mehr Glow! Alkohol entzieht unserem Körper Wasser. Dadurch trocknet die Haut aus und wird anfälliger für Schäden und äußere Keime. Auch Pickel und Mitesser haben so leichtes Spiel. Verzichtest du ein paar Wochen auf Alkohol, kann die Haut ihren Feuchtigkeitshaushalt regulieren, was du ihr ansehen wirst.
    istock

    So erhöhen auch geringe Trinkmengen die Wahrscheinlichkeiten für Krankheiten (insbesondere Bluthochdruck bei Männern und Brustkrebs bei Frauen) und vorzeitigen Tod im Vergleich zu Menschen, die ohne Alkohol leben.

    Eine Arbeitsgruppe der Weltgesundheitsorganisation (WHO) wertete Daten von 592 Studien zu alkoholbezogenen Krankheiten oder Verletzungen als Todesursachen im Jahr 2016 aus. Sie umfassten alkoholbezogene Todesursachen, unter ihnen bluthochdruckbedingte Herzerkrankungen, Herz-Rhythmusstörungen, Schlaganfall sowie sieben Krebserkrankungen, unter anderen der oberen Atem- und Verdauungswege, der weiblichen Brust und der Leber. Die Ergebnisse zeigen eine lineare Beziehung zwischen der Höhe des Alkoholkonsums und der Wahrscheinlichkeit, an einer der alkoholbezogenen Krankheiten zu versterben. Abstinent lebende Menschen hatten das geringste Sterberisiko. Es war umso höher, je mehr Alkoholkonsum die Menschen angegeben hatten. Das gilt auch für niedrige oder moderaten Trinkmengen.

    Die Autorengruppe schließt aus ihren Befunden, der sicherste Umgang mit Alkohol sei, abstinent zu leben. Trinken von Alkohol führe in jeglicher Menge zu Verlust von Gesundheit. Im Europäischen Kodex gegen den Krebs fand unter den Empfehlungen zur Vorbeugung von Krebserkrankungen die Reduktion von Alkoholkonsum unter allen Menschen, die Alkohol trinken, bereits im Jahr 2015 eine eindeutige Formulierung: Jeder Mensch, der Alkohol trinkt, sollte seinen Konsum reduzieren, um Krebs zu vermeiden.

    Individuelles Risiko

    Zusätzlich muss auch das individuelle Gesundheitsrisiko jedes Menschen beachtet werden – auch bei kleinen Mengen. Dazu gehören weitere gesundheitsriskante Verhaltensweisen, bestimmte genetische Faktoren, bestimmte bestehende Erkrankungen und viertens bestimmte medikamentöse Therapien. Alkoholkonsum trägt zu weiteren gesundheitsriskanten Verhaltensweisen bei, deren Summe besonders stark Krankheitswahrscheinlichkeiten erhöht.

    Volksdroge Alkohol nicht verharmlosen

    Personen, die exzessiv trinken oder alkoholabhängig sind, haben darüber hinaus ein erhöhtes Risiko für psychische Probleme wie Depressionen und Angststörungen sowie für soziale Probleme wie Arbeitslosigkeit und finanzielle Schwierigkeiten. "Alkohol ist ein Gift, schon der erste Tropfen schadet, also einen gesunden Alkoholkonsum gibt es nicht. Das kann man ganz klar sagen. Letztendlich das einzige Getränk was wirklich gesund ist, ist ein Glas Wasser oder ein ungesüßter Fruchttee", zitiert der SWR den Mediziner Tobias Böttler vom Universitätsklinikum Freiburg (Deutschland).

    red
    Akt.