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Darum trug Marta diesen knalligen Lippenstift

Brasiliens Star macht Werbung für eine Kosmetik-Marke. Und könnte deswegen Probleme mit der FIFA bekommen.

Heute Redaktion
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Bild: picturedesk.com

Fußballerinnen, die Lippenstift tragen. Darf man dazu überhaupt irgend etwas schreiben? Eigentlich nicht. Außer bei Marta. Da muss man fast etwas schreiben.

Nicht, weil Brasiliens Star im WM-Achtelfinale gegen Frankreich ein sehr knalliges Rot aufgetragen hat. Sondern weil Marta mit dieser Signalfarbe hart bis an die Grenze zur Schleichwerbung ging. Wenn sie diese Grenze nicht sogar übertrat.

Marta macht nämlich neben dem Feld Werbung für die Kosmetikprodukte einer Firma, die ihren flüssigen Lippenstift dafür rühmt, dass er 16 Stunden halten soll. Was gäbe es da für eine bessere Plattform als ein weiblicher Fußballstar, der an einer Weltmeisterschaft während 90 Minuten oder mehr rennt und schwitzt, ohne dass der Lippenstift leidet?

Das erste Mal fiel Martas Lippenfarbe an dieser WM im letzten Gruppenspiel gegen Italien auf. Danach erklärte sie, sie habe Blutrot gewählt, weil "wir uns in diesem Spiel bis aufs Blut verteidigen mussten". Außerdem trage sie "an jedem Spiel Lippenstift, bloß normalerweise keine so auffällige Farbe".

Gegen Frankreich griff sie dann zu einer noch etwas auffälligeren Farbe. Und könnte damit den Weltfußballverband FIFA in die Zwickmühle gebracht haben. Die Fifa verbietet nämlich jede Art von Schleichwerbung und ist normalerweise sehr schnell und sehr hart mit ihren Strafen.

Nur schon falsche Socken kamen WM-Teilnehmer 2018 teuer zu stehen. In Russland mussten die Engländer fast 63.000 Euro Strafe bezahlen, weil sie beim Einlaufen Socken mit dem falschen Logo trugen. Dasselbe Vergehen kostete Uruguay eine große Summe. Kroatien erhielt eine Geldstrafe, weil die Spieler auf dem Feld das falsche Getränk erhielten.

Und Marta? Bislang hat die FIFA sich nicht zum Weltstar geäußert. Und nun, da Brasilien ausgeschieden ist, könnte sich das Problem für die Marketing-Wachhunde auf eine fast elegante Art von alleine gelöst haben.

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