Politik

Darum verdient Philippa mehr als ihre Kollegen

Obwohl sie weniger Möglichkeiten im Parlament hat, kassiert Philippa Strache unterm Strich mehr Gehalt als die meisten ihrer Kollegen.

Heute Redaktion
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Kein Parlamentsklub, keine Anfragen an die Regierung, keine Teilnahme an Ausschüssen, keine Klubförderung: Die "wilde" Abgeordnete Philippa Strache muss auf einige wichtige Werkzeuge im Nationalrat verzichten. Dennoch verdient sie 8.930,90 Euro brutto im Monat. 14-mal im Jahr. Auch Räumlichkeiten für ein Büro werden ihr zur Verfügung gestellt.

Die Ehefrau des ehemaligen FPÖ-Chefs Heinz-Christian Strache bekommt auf dem Papier zwar nicht mehr Abgeordnetengehalt als die anderen Mandatare, in der Praxis aber sehr wohl.

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Die Parteisteuer

Und das geht so: Die Abgeordneten von ÖVP, SPÖ, FPÖ und Grünen müssen sogenannte "Parteisteuern" abdrücken. Dabei handelt es sich um einen Prozentsatz ihres Gehalts, den Mandatare in Regierungen und Parlamenten an ihre Parteien leisten. Es muss allerdings festgehalten werden, dass ein Teil davon von der Steuer abgesetzt werden kann.

Die Neos verzichten übrigens auf diese Art der Parteienfinanzierung.

Budget für Mitarbeiter

Diese Abgaben gibt es sowohl auf Bundes- als auch Landesebene. Wie aus einer Anfragebeantwortung hervorgeht, erhielt die FPÖ im Jahr 2017 333.856,51 Euro, die SPÖ 137.997,90 Euro und die ÖVP 54.007,32 Euro. Wohlgemerkt beziehen sich diese Zahlen auf Wiener Gemeinde- und Landtagsabgeordnete sowie die Bezirksmandatare.

Philippa Strache ist weder Mitglied eines Parlamentsklubs noch einer Partei, kann ihr gesamtes Netto-Gehalt also behalten. Obendrauf gibt es ein Budget von 4.685 Euro (Stand 2018), um damit einen persönlichen parlamentarischen Mitarbeiter anzustellen.

Schnell wieder weg

Nach dem Rauswurf aus der FPÖ müsste Philippa Strache im Übrigen starke Überzeugungsarbeit leisten, sollte sie diverse Anträge stellen wollen. Viele Schriftstücke erfordern die Unterschrift mehrerer Mandatare.

Dafür hat sie reichlich Redezeit – die Hälfte der kleinsten Fraktion, also der Neos. In ihrer ersten Sitzung machte sie davon allerdings keinen Gebrauch. Sie verließ das Plenum bereits vor der Wahl der Nationalratspräsidenten wieder. Es handelte sich um einen Fehler, wie sie im Interview mit "Heute.at" sagt.

Zum Thema: "Wilde" Philippa hat im Nationalrat Vor- und Nachteile

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