Mitten im Confed Cup war Mehmet Scholl plötzlich nicht mehr in der ARD zu sehen. Zwischen Experten und Sender flogen zuvor die Fetzen - die Hintergründe.
Aufmerksamen Beobachtern blieb es nicht verborgen. In der Vorberichterstattung zum ersten Halbfinale des Confed Cups zwischen Portugal und Chile fehlte im Studio plötzlich ein prominentes Aushängeschild. Von Mehmet Scholl war plötzlich keine Spur mehr, Thomas Hitzlsperger gab an seiner Stelle den TV-Experten.
Aber warum verschwand Scholl, der dank seiner lockeren Sprüche auch in Österreich viele Fans hat, so plötzlich von der Bildfläche?
Vorberichterstattung war Auslöser für den Streit
Die Bild-Zeitung berichtet jetzt, dass es einen Riesen-Krach zwischen dem ehemaligen Bayern-Profi und der ARD gegeben hat. Der Sender plante eine ausführliche Vorberichterstattung zu den Doping-Vorwürfen gegen die russische Mannschaft. Langweilig, sagte Scholl, er wollte liebe über die guten Leistungen von Deutschlands stark verjüngter Nationalmannschaft und der U21 sprechen.
Aus der Meinungsverschiedenheit entwickelte sich ein handfester Streit, kurz vor Sendungsbeginn rauschte Scholl wutentbrannt ab. Und er sollte für den Rest des Confed Cups auch nicht mehr auftauchen...
ARD-Sprecher: "Wir werden das jetzt intern klären"
Ein klärendes Gespräch zwischen Scholl und dem Sender hat es bis dato nicht gegeben. "Meinungsverschiedenheiten kommen in den besten Familien vor", beschwichtigt ARD-Sportkoordinator Axel Balkausky in der Bild. "Wir werden das in den nächsten Wochen intern klären."
Auch bei Scholl, der noch bis 2018 als TV-Experte unter Vertrag steht, dürfte der Ärger mittlerweile wieder verflogen sein. "Es ist alles prima zwischen der ARD und mir", erklärt der 46-Jährige. "Ich freue mich auf die WM 2018." (AK)