Neuer Trend in Wien

Das Ende der Clubnacht? Jugend feiert lieber bei Tag

Die neue Generation will nicht mehr bis tief in die Nacht feiern. Die Party wandert in den Nachmittag – und stellt die Clubkultur auf den Kopf.
Aitor Lopez de Alda
03.09.2025, 22:30
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Feiern bei Tageslicht statt durch die Nacht tanzen: In Wien wird die sogenannte "Dayparty" immer beliebter. Statt sich bis in die frühen Morgenstunden in Clubs zu drängen, zieht es immer mehr Menschen schon am Nachmittag auf die Tanzfläche. Veranstalter und Clubbetreiber beobachten den Trend genau – und passen ihr Programm bereits an.

Party-Gewohnheiten im Wandel

"Wir merken, dass die Leute immer lieber tagsüber feiern", sagt Kurt Bender. Der 24-jährige Wiener ist Veranstalter von Soul, einer beliebten Dayparty in Wien. Mit dem Konzept startete er im vergangenen Sommer – mittlerweile ist das Event regelmäßig ausverkauft. Auf Instagram zählt Soul bereits über 17.000 Follower, gefeiert wurde schon in Wien, Kitzbühel und am Wörthersee. Am Samstag wird das Event in Altaussee stattfinden.

Kurt Bender (l.) und Matthias Perl (r.) sind die Veranstalter von Soul.
Privat

Junge Menschen wollen früh ins Bett

Tagsüber feiern hat für viele junge Menschen klare Vorteile: Die Partys starten früher, enden rechtzeitig – und der Schlafrhythmus bleibt intakt. "Viele wollen am nächsten Tag trotzdem fit sein, zum Sport gehen oder arbeiten", sagt Bender. Gerade in Zeiten von Fitnessboom und gesundem Lebensstil sei es für viele attraktiver, weniger zu trinken und trotzdem ausgelassen zu feiern. Daypartys bieten dafür den perfekten Rahmen.

Auch das Drumherum wird immer wichtiger: Junge Leute wollen nicht nur gute Musik, sondern ein stimmiges Gesamterlebnis. "Die Ästhetik spielt eine große Rolle – für Instagram und die eigene Story", erklärt Matthias Perl. Er ist nicht nur Mitveranstalter, sondern sorgt bei Soul als DJ auch für gute Musik. Schön dekorierte Stages, Lichtshows, Rauchbomben oder Sprühkerzen sind längst kein Extra mehr, sondern fixer Bestandteil vieler Events. Es gehe heute nicht mehr nur darum, Musik aufzulegen, sondern eine besondere Erfahrung zu schaffen – eine echte "Experience", die jedes Mal aufs Neue überrascht.

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