Schädliche Pilze

So ekelhaft sind Mundstücke von Wegwerf-Vapes

Noch immer gelten E-Zigaretten und Vapes bei vielen als weniger schädlich als herkömmliche Zigaretten. Immer mehr Studien zeigen: Dem ist nicht so.
Newsdesk Heute
17.08.2025, 09:11
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Sie schmecken harmlos, sind es aber nicht. Immer mehr Studien zeigen, dass in E-Zigaretten Stoffe stecken, die alles andere als unbedenklich für die Gesundheit sind (siehe Box). Nun berichten US-Forschende: Neben problematischen Substanzen enthalten Vapes auch Organismen, die Probleme bereiten können.

Konzentrierte sich die Forschung bisher vor allem auf chemische Inhaltsstoffe von Vapes, ging das Team von der University of Florida nun der Frage nach, ob sich in den Geräten auch Mikroben finden, die der Gesundheit schaden können. Denn in den Plastikgehäusen wird es beim Dampfen immer wieder warm und feucht. Damit könnten die Bedingungen für Organismen wie Bakterien und Pilze ideal sein. Um ihre Annahme zu überprüfen, analysierte das Team um Borna Mehrad die Mundstücke der Vapes von 25 Personen, die täglich Einwegvapes nutzen. Es wurde fündig.

Was fanden die Forschenden?

Die gute Nachricht zuerst: Nur wenige Mundstücke enthielten Bakterien. Allerdings war mehr als die Hälfte "reichlich mit Pilzen besiedelt", von denen 80 Prozent bei Menschen gesundheitliche Probleme verursachen können, darunter Vertreter der Gattungen Rhodotorula, Aureobasidium und Meyerozyma. Am häufigsten war jedoch der Pilz Cystobasidium minutum, der mit Blutinfektionen bei Menschen mit geschwächtem Immunsystem in Verbindung gebracht wird. Unklar war bisher, was Cystobasidium minutum mit Lungen anstellt, wenn er inhaliert wird. Auch das untersuchte das Team.

Am häufigsten war jedoch der Pilz Cystobasidium minutum, der mit Blutinfektionen bei Menschen mit geschwächtem Immunsystem in Verbindung gebracht wird.
Biorxiv (2025): B. Mehrad et al.

Was stellt der Pilz mit Lungen an?

Laut dem Tierversuch: einiges. Mehrad und seine Kolleginnen und Kollegen hatten Mäuse Cystobasidium minutum inhalieren lassen. So ahmten sie die Aufnahmemethode beim Dampfen nach. Dabei zeigte sich, dass die mit dem Pilz infizierten Tierlungen unter anderem eine deutliche Schleimansammlung im Atemwegslumen und eine Umgestaltung der Atemwege aufwiesen – alles Merkmale einer chronischen Bronchitis, bei der es zu Husten, Auswurf und Atemnot kommen kann. Wie die Forschenden schreiben, berichtete ein Drittel der Probanden zum Zeitpunkt der Untersuchung über solche Symptome.

"Wir schlussfolgern, dass E-Zigaretten häufig mit Pilzorganismen besiedelt sind, die Lungenerkrankungen verursachen können", heißt es in der Studie, die bisher nur als Preprint vorliegt und noch nicht von unbeteiligten Fachleuten begutachtet wurde. Die Forschenden empfehlen, die Mundstücke von Vapes – und wo möglich, auch die Geräte selbst – zu reinigen.

Wie kommen die Pilze überhaupt in die Vapes?

Einige davon sind in der Luft und auf unseren Händen vorhanden. Mehrads Kollege Jason Smith erklärte gegenüber newscientist.com (Bezahlartikel), dass sie möglicherweise bereits beim Kauf in den Liquids enthalten waren. Getestet haben die Forschenden dies aber nicht. "Die Rückstände im Dampfgerät könnten eine Nahrungsquelle für Schimmelpilzwachstum darstellen."

{title && {title} } red, {title && {title} } Akt. 17.08.2025, 13:41, 17.08.2025, 09:11
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