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Wiener Label bringt Putin und Karl Mag's groß raus

Heute Redaktion
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"Auf jeden Modemarkt werden wir drauf angesprochen ob wir wissen was ein Laufhaus ist. Unsere Botschaft ist, dass man das Leben nicht so ernst nehmen soll sondern auch über sich lachen soll."

Das Wiener Online-Label Laufhaus Clothing hat sich seit der Gründung vor einem Jahr zum Geheimtipp für Hipster und Mode-Interessierte gemausert. Hinter dem Unternehmen mit dem klingenden Namen stehen Designer Jonathan Muhr und Paul Urban (beide 20), der für den Vertrieb und das Marketing zuständig ist. Mitte 2018 stießen Clemens Neumeister (22) als Head of Communication und Marketing-Experte Christoph Müller (28) dazu.

Markenzeichen des kreativen Quartetts sind T-Shirts, Pullover und Accessoires mit humoristischem Touch: Aus der Brusttasche mit der Aufschrift "Putin something" (frei übersetzt: gib was rein) lugt der russische Präsident und der Wein-Nachtsmann sieht Wiens Ex-Bürgermeister Michael Häupl zum Verwechseln ähnlich, auch wenn er statt des Weißen Spritzers genüsslich ein Glas Rotwein schlürft. Karl Marx wird bei Laufhaus kurzum zu "Karl Mag's".

Idee kam ihm in der Schule

Im Gespräch mit "Heute" erzählen die Burschen, wie alles begann: Jonathan musste in der Schule einen Jutebeutel bedrucken. Einmal auf den Geschmack gekommen, fingen die angehenden Designer an, die ersten Versuch-Shirts zu verschönern.

Im Mai 2017 wurde dann bei ein paar Bieren darüber gescherzt, dass man sich doch beim Feschnmarkt, einem Designermarkt, anmelden könnten. Gesagt getan: Innerhalb eines Monats meldete das Duo ein Gewerbe an, fand Produzenten, kreierten den Namen und hoben einen Onlineshop aus der Taufe.

Produktion unter fairen Bedingungen

Mit dem tatsächlichen Druck wurde zuerst in Jonathans Keller angefangen. Zurzeit wird in Bratislava produziert, die PutIn Something T-Shirts werden in einem Familienbetrieb in Indonesien hergestellt: "Beides sind Firmen, bei denen wir uns mit fairen Arbeitsverhältnissen zufriedengeben konnten. Uns ist es wichtig, dass unsere Produkte unter fairen Bedienungen hergestellt werden." Nächstes Jahr soll die Produktion nach Portugal verlagert werden.

Die Ideen für die Motive stammen von den Wienern selbst und beziehen sich meist auf einen Wortwitz. Auch gezeichnet wird selbst. Sollte sich das Team bei einem Motiv, das auf reale Personen anspielt, nicht ganz sicher sein, wird das davor mit einem Anwalt besprochen. Die Motive kommen übrigens nicht nur bei den Laufhaus-Kunden gut an: Eine Webseite kopierte die T-Shirts des Wiener Labels, "da haben wir jetzt auch unsere Anwälte eingeschalten – es wird rechtliche Folgen haben."

Kollektion wächst ständig an

Zu Beginn gab es nur T-Shirts, mittlerweile sind auch schon Hoodies und Kappen mit den lustigen Motiven erhältlich. Zu Weihnachten kommen auch Boxershorts und Socken in den Online-Shop. Weitere Produkte sollen im Frühjahr folgen.

(nona)