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Das Foto der toten Frau bleibt daheim

Heute Redaktion
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Bild: Reuters

Es war der bewegendste Moment der Olympischen Spiele 2008 in Peking: Der gebürtige Wiener Matthias Steiner (D) gewinnt sensationell Gold im Gewichtheben. Bei der Siegerehrung zeigt er das Foto seiner Frau Susanne, die ein Jahr zuvor bei einem Autounfall ums Leben kam. Nach London kommt dieses Bild nicht mit. Steiners Leben hat sich verändert.

Steiner ist zum zweiten Mal verheiratet – mit Inge (42), einer TV-Moderatorin. 2010 kam Sohn Felix zur Welt. Die Familie lebt in Heidelberg (D), ist happy. Am 7. August startet Steiner wieder bei Olympia. Das Foto seiner toten Frau wird er nicht im Gepäck haben, wenn er nach London abhebt.

Seine neue Frau sagt: "Es ist selbstverständlich, dass Susi in seinem Herzen weiterlebt. Aber er hat jetzt eine neue Familie und braucht das Foto als Motivation nicht mehr." Der 142-Kilo-Koloss hat Sorgen. Trainingsunfall, Knie-OP, grippale Infekte, der Weg nach London ist voller Rückschläge.

"Nur" 410 Kilo hat der frühere stärkste Mann der Welt beim letzten Bewerb in die Höhe gebracht. "Für eine Medaille müssen es 450 Kilo sein", weiß er. "Ich träume von Edelmetall, aber ich bin keine Maschine", sagt der gelernte Installateur.