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Das hat Überflieger Ofner in Wimbledon gelernt

Heute Redaktion
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Das Erfolgsmärchen von Sebastian Ofner in Wimbledon ist zu Ende. Was er gelernt hat, was er verbessern muss und was er mit 100.000 € Preisgeld macht.

Er hat sich erfolgreich durch die Qualifikation gekämpft, er debütierte erstmals in einem ATP-Tour-Turnier und er zog nach einem Sieg über den großen Favoriten Jack Sock sogar in die Runde der besten 32 ein - Sebastian Ofner hat das Sensationsmärchen des diesjährigen Rasen-Klassikers in Wimbledon geschrieben.

Im Achtelfinale zeigte der Top-Ten-Mann Alexander Zverev dem 21-jährigen Steirer allerdings seine Grenzen auf. Mit 4:6, 4:6 und 2:6 ging Ofner als Verlierer vom "heiligen Rasen" - seiner Freude über das Erreichte tat dies aber keinen Abbruch. "Es ist natürlich unfassbar, dass ich hier die dritte Runde erreicht habe", erzählt der Youngster, der sich in der Weltrangliste auf eine Position rund um Platz 150 verbessern wird. "Er war ein sehr cooles Erlebnis, dass ich auf einem größeren Platz spielen habe können, vor vielen Zuschauern und gegen einen Topspieler."

Ein Schwätzchen mit dem "Tennis-Gott"

Nach seinem Sensationslauf ist Ofner jetzt um einige wichtige Erkenntnisse reicher. "Ich habe mir vorgestellt, dass es doch einiges schneller ist, wie Zverev spielt", erklärt er. "Es ist zwar ein hohes Grundtempo, aber nicht so schnell, wie es im Fernsehen aussieht." Sein Hunger auf weitere Duelle auf diesem Niveau ist jetzt groß: "Es ist definitiv auch Gewohnheitssache, dass ich öfter gegen solche Leute spiele, auf so einem großen Platz."

Ein echtes Highlight war für Ofner auch das Aufeinandertreffen mit der lebenden Schweizer Tennis-Legende Roger Federer. Bei einem gemeinsamen Training mit Dominic Thiem schaute der Rekord-Grand-Slam-Champion auf einen kurzen Plausch vorbei. "Das war natürlich sehr lässig, weil er hat mir gleich die Hand gegeben und gesagt 'Gratuliere und wie geht's'", schwärmt Ofner. "Ich finde das sehr lässig, dass der auch so bodenständig ist."

Ein neues Handy reicht als Belohnung



Aber wie geht es jetzt weiter? Neben der Auswahl des richtigen Sponsors ("Habe einige Anfrage bekommen") und dem genauem Studium des ATP-Kalenders ("Habe bis jetzt nur auf die Challenger geschaut") weiß Ofner jetzt, was er verbessern muss, damit Wimbledon keine Eintagsfliege bleibt. "In der Defensive habe ich noch viel Potenzial. Und natürlich auch bei der Konstanz und der Sicherheit der Schläge."

Mit den über 100.000 Euro Preisgeld will er bescheiden haushalten. "Das wird sicher in die Tennis-Zukunft investiert, und sonst gespart für schlechtere Zeiten." Eines will er sich aber schon gönnen: "Vielleicht ein neues Handy."

(AK)