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"Das ist absurd" – WhatsApp liefert neuen Aufreger

Die AGB-Affäre hat WhatsApp Tausende Nutzer weltweit gekostet. Nun bahnt sich ein neuer Aufreger an, der es bei der Privatsphäre in sich hat.

Rene Findenig
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Eigentlich war die Idee ja gut: Hat man bei WhatsApp die selbstlöschenden Nachrichten aktiviert, so verschwinden Nachrichten im Messenger nach sieben Tagen automatisch wieder vom Handy des Empfängers oder der Empfängerin. Eingeführt wurde die Funktion bereits Ende 2020. WhatsApp besserte schließlich kürzlich nach und erlaubte es, die selbstlöschenden Nachrichten auch bereits nach 24 Stunden oder erst nach 90 Tagen zu aktivieren und die Funktion zudem standardmäßig für alle neuen Chats einzuschalten. So weit, so unproblematisch.

Nicht-Selbstlöschendes

Nun hat das gewöhnlich gut informierte WhatsApp-Nachrichtenportal Wabetainfo allerdings einen neuen Aufreger in einem WhatsApp-Update gefunden, das nicht nur die Lösch-Funktion ad absurdum führen würde, sondern einen neuen Aufreger um die Privatsphäre im Messenger liefern könnte. So hat Wabetainfo im Beta-Programm von WhatsApp den Hinweis auf eine Funktion gefunden, mit der Nutzer Nachrichten speichern und behalten können, obwohl der Sender sie löschen will. "WhatsApp arbeitet an der Möglichkeit, Nachrichten in einem zukünftigen Update verschwinden zu lassen", heißt es.

Zumindest ein Sicherheitsnetz soll es aber geben. So wird eine sich eigentlich selbstlöschende Nachricht, bei der man auf "Behalten" tippt, zwar im Chat gespeichert und bleibt für alle Kontakte des jeweiligen Chats einsehbar, jeder Teilnehmer der Konversation soll aber auch "Nicht behalten" tippen dürfen. Passiere dies, "wird die Nachricht sofort für alle gelöscht und verschwindet aus dem Chat", so Wabetainfo. Ob und wann WhatsApp die neue Funktion ausrollen wird, ist indes unklar, die Nachricht schürte in den sozialen Netzwerken jedoch sofort Privatsphäre-Bedenken. "Das ist absurd", schrieben viele Nutzer.

Weg von WhatsApp

WhatsApp hat in den letzten Monaten einen Exodus erlebt. Dies nach der Ankündigung von WhatsApp, dass die Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) im Frühling 2021 geändert werden. Darauf haben zahlreiche Nutzerinnen und Nutzer dem Messenger den Rücken zugekehrt. Beliebte Alternativen sind neben dem Schweizer Messenger Threema auch Telegram und Signal. Während Threema in den App-Charts bei den kostenpflichtigen Programmen auf Platz eins lag, sind die anderen Messenger seit Wochen auf den vorderen Plätzen vertreten.

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    WhatsApp änderte am 15. Mai seine AGB.
    WhatsApp änderte am 15. Mai seine AGB.
    Getty Images