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Dieser Mann hat den besten Job der Sportwelt

Ted Rath hat den vielleicht ungewöhnlichsten Job überhaupt im Sport: Er sorgt dafür, dass sein Chef nicht die Schiedsrichter rammt.

Heute Redaktion
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Jünger als er geht kaum. Nicht einmal 31 war Sean McVay, als ihn das Footballteam der Los Angeles Rams 2017 zu seinem Cheftrainer machte. Es war ein Wagnis – doch fürs Erste ist es aufgegangen. Denn es sind derzeit auch wenige Trainer so erfolgreich wie der junge Mann: Mit seinem Team hat er eben den Einzug in die Superbowl geschafft. Am 3. Februar nimmt er es mit den Altmeistern der New England Patriots auf.

Mit von der Partie beim großen Endspiel in Atlanta wird auch Ted Rath sein. Der ist als einer von nicht weniger als 23 Assistenten der Rams und als Kraft- und Konditionstrainer eigentlich für die Form der Rams-Spieler verantwortlich. In dieser Funktion wurde er gar einmal als Trainer des Jahres ausgezeichnet. Längst aber hat er während der Partien eine andere Aufgabe: Er ist der Aufpasser von Sean McVay. Denn es sind auch nur wenige Trainer an der Seitenlinie so mobil wie der junge Chef, und in der Hektik läuft er ständig Gefahr, den Schiedsrichtern in die Quere zu kommen. Das kann aber mit Raumverlust bestraft werden.

Im Playbook versunken

Also stellt sich Rath hinter McVay auf, folgt ihm wie ein Schatten und gibt den Bodyguard. Stets auf dem Sprung, die Hände ständig im Anschlag: Schreitet der Cheftrainer im Eifer zu weit aufs Feld und kommt ein Schiedsrichter angerannt, zieht er ihn im richtigen Moment an der Hüfte zurück. Generell sei er in dieser Funktion für alle Rams-Spieler und -Trainer zuständig,

, doch mit keinem habe er so viel zu tun wie mit McVay. Die Kollision mit einem Schiedsrichter kann auch schmerzhaft sein.

"Get-back coach" wird Rath genannt, "Komm-zurück-Trainer". Und ganz besonders aufmerksam muss er sein, wenn die Rams-Offensive auf dem Feld ist. Dann ist McVay komplett ins Geschehen und sein Playbook versunken, immer auf der Suche nach dem bestmöglichen nächsten Spielzug. McVay gilt nicht umsonst als Taktikfuchs und nächster Trainer-Superstar. Im Halbfinale hat er mit den New Orleans Saints immerhin den Qualifikationssieger ausgeschaltet – wenn auch mit der Hilfe der Schiedsrichter.

Rath selbst findet, sein Job habe etwas Graziöses. Der dreifache Familienvater sagt: "Es ist wie ein Tanz. Vielleicht ein Tango. Man kann zu dem schon fast Kunst sagen."

(Heute Sport)