Politik

"Das ist Theater": EU-Juncker verhöhnt Kanzler Nehammer

Ex-EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker kritisiert Bundeskanzler Nehammer in ungewohnt scharfen Tönen. Der Bargeld-Vorstoß sei " ein Theater".

Nicolas Kubrak
Bundeskanzler Karl Nehammer möchte "das Recht auf Bargeld" in die Verfassung verankern. Für Ex-EU-Kommissionspräsident Juncker ist das unverständlich.
Bundeskanzler Karl Nehammer möchte "das Recht auf Bargeld" in die Verfassung verankern. Für Ex-EU-Kommissionspräsident Juncker ist das unverständlich.
Max Slovencik / EXPA / picturedesk.com

Der Bargeld-Vorstoß von Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) sorgte für viel Wirbel in der Innenpolitik. "Immer mehr Menschen haben Sorge, dass das Bargeld als Zahlungsmittel in Österreich eingeschränkt werden könnte", rechtfertigte Nehammer seine Idee in einem "Krone"-Interview. Daher will der Kanzler das "Recht auf Bargeld" in der österreichischen Bundesverfassung verankern.

Juncker: "Das ist Theater"

In einem Interview mit der "Tiroler Tageszeitung" (Freitagsausgabe) kritisierte Ex-EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker den Kanzler-Vorstoß. "Das ist Theater", sagte der gebürtige Luxemburger und fügte hinzu, dass man damit versuchte, der "FPÖ irgendwie das Wasser abzugraben, und sollte sich besser auf eigene Interessen als Partei der Mitte konzentrieren und nicht nach rechts außen schauen".

Jean-Claude Juncker rät der ÖVP, "nicht nach rechts außen" zu schauen.
Jean-Claude Juncker rät der ÖVP, "nicht nach rechts außen" zu schauen.
Bild: picturedesk.com/APA

"Das bringt nichts", ließ Juncker, der selbst zur Parteienfamilie der Europäischen Volkspartei (EVP) gehört, seine Gesinnungsfreunde von der ÖVP wissen. Er kenne niemanden, der das Bargeld in Europa abschaffen möchte. "Aber wenn man das in die Verfassung schreiben will, soll man das tun", so der Ex-Kommissionspräsident wenig begeistert.

Druck auf Bayern ausüben

Auch in Sachen Brennerbasistunnel (BBT) meldete sich der Ex-Kommissonschef mit markigen Sprüchen zu Wort. Hinsichtlich der nördlichen Zulaufstrecke müsse Europa Druck auf Bayern ausüben. "Es kann ja nicht sein, dass dieses Projekt an der Langsamkeit der Bayern scheitert", sagte Juncker. Man solle den Bayern, die den Eindruck vermitteln würden, über eine besonders effektive Verwaltung zu verfügen, "Beine machen", sprach er sich für eine recht drastische Vorgangsweise aus.

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