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Das Kellerkind als Ligakrösus

Heute Redaktion
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Bild: Foto by Hofer

Der SC Ritzing ist Tabellenletzter der Regionalliga Ost, hat aber ein Stadion das mit so manchem Bundesligisten mithalten kann und alle direkten Konkurrenten alt aussehen lässt. Klar konnte die sportliche Situation dem Vereins-Obmann Harald Reißner nicht gefallen und so wurde im Herbst elf Spieler abgegeben und 18 neue dazu geholt. Doch wenn man nachfragt, wer das ganze finanziert, gibt es keine Antworten, dafür aber viele Gerüchte.

Herbst im Keller

Ritzings schillernder Obmann Reißner, welcher schon das für Regionalliga-Verhältnisse gigantische Stadionprojekt aufstellte, war im Winter unzufrieden - richtig unzufrieden. Nachdem der Konkurs der Bauträgergesellschaft des Stadions im Jahr 2007, die großen Pläne für den kleinen SC Ritzing fast zerstört hatten, schien es nun die erfolglose Kampfmannschaft der Saison 2012/13 engütlig zu schaffen dem Profifußball in Ritzing ein Ende zu setzen. Reißner hatte keine Lust mehr, er wollte in die erste Liga und sein Team stand am Ende der dritten Leistungsstufe.

Treffen mit Bekannten

Doch der Ritzing-Zampano suchte Rat und Trost bei einem guten Bekannten, Ex-Pasching-Krösus Franz Grad. Dieser empfahl ihm scheinbar Manager Robert Hochstaffl, als einen der wenigen, der eine neue Mannschaft innerhalb einer Wintertransferperiode aufstellen könnnte. Reißner witterte nun scheinbar doch noch mal Höhenluft und ging mit Hochstaffl das Projekt "Erste Liga" an. Erstmal sollte mit den neuen Spielern der Abstieg verhindert werden.

Wer soll das bezahlen? Wer hat soviel Geld?

Doch wer bezahlte für die neue Mannschaft? Ligainsider rechnen mit Kosten von rund 250.000 Euro für die halbe Saison. Eine Menge Geld für die Regionalliga. Ursprünglich kündigte man an, die Sponsoren Ende Februar bekannt zu geben, doch dies geschah nie. Wilde Spekulationen waren die Folge. Hauptverdächtiger Nr. 1 war natürlich Franz Grad selbst. Doch dieser bestritt dies vehement: "Was bitte soll ich in Ritzing? Ich habe nach dem Ende in Pasching mit dem Fußball eigentlich abgeschlossen." Weil auch zwei Spieler von Red Bull Juniors/ FC Anif zu den Ritzingern wechselten wurde auch von einer Red Bull-Beteiligung phantasiert. Auch dies wurde dementiert.

Bleibt es ein Geheimnis?

Der einzige, der wirklich weiß, wer den SC Ritzing finanziert, schweigt allerdings weiterhin und auch für "Heute" war Harald Reißner nicht zu erreichen. Da es kein Lizenzierungsverfahren für die Regionalliga gibt, müsste Reißner seine Finanzoren erst bei einem Aufstieg in die Erste Liga bekannt geben.

Benjamin Resetarits