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Das sind die Flops der Bundesliga-Saison 2014/15

Heute Redaktion
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Bild: GEPA pictures

Die Bundesliga-Saison 2014/15 wird uns noch längere Zeit in Erinnerung bleiben. Mit Red Bull Salzburg hat sich ein würdiger Meister die Krone aufgesetzt, es dabei aber erst in der vorletzten Runde entschieden. "Heute.at" hat sich die Saison noch einmal revue passieren lassen und dabei die größten Flops herausgesucht.

Die -Saison 2014/15 wird uns noch längere Zeit in Erinnerung bleiben. Mit Red Bull Salzburg hat sich ein würdiger Meister die Krone aufgesetzt, es dabei aber erst in der vorletzten Runde entschieden. "Heute.at" hat sich die Saison noch einmal Revue passieren lassen und dabei die größten Flops herausgesucht. 

Das Skandinavien-Trauma

Für die österreichischen Klubs war die vergangene Saison international keine besonders gute. Zwar konnte Red Bull Salzburg mit neuem Torrekord in der Europa League-Gruppenphase überzeugen, der Einzug in die Champions League blieb der Hütter-Elf aber verwehrt. Die "roten Bullen" mussten genauso ein Skandinavien-Trauma verarbeiten wie Rapid Wien.

Auf dem Weg in die . Auch weil sich Sportdirektor Ralf Rangnick in die Aufstellungs-Entscheidungen eingemischt haben soll. In der Königsklasse konnte aber auch der schwedische Meister nicht überzeugen, schied mit nur einem Sieg gegen Olympiakos Piräus als Gruppen-Letzter aus. 

Auch Rapid Wien erlebte in der Europa League-Qualifikation sein blau-weißes Wunder. Gegen HJK Helsinki mit dem Ex-Grün-Weißen Markus Heikkinen . Bereits im Hinspiel enttäuschte die Barisic-Elf, verlor mit 2:1. Im Heimspiel versuchten die Rapidler alles, um das Ruder noch einmal herumzureißen, konnten aber nur ein 3:3-Unentschieden holen. Das reichte nicht.

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Der SV Grödig und sein Stadion

Es sollte zu einem Schmuckkästchen am Fuße des Untersbergs werden. Eine Zeit lang konnte im "Das Goldberg"-Stadion von Grödig gar nicht gespielt werden. Der Winter hatte dem Spielfeld derart zugesetzt, dass an Fußball auf dem nicht wirklich saftigen Grün gar nicht zu denken war. Die Bundesliga schritt ein und entzog dem Salzburger Verein die Spielberechtigung im eigenen Stadion. 

Zwei Spiele mussten abgesagt werden, der Klub kurzfristig in die Red Bull-Arena umziehen. Außerdem verhängte die Bundesliga eine Strafe in Höhe von 50.000 Euro. 

Am Ende war dann doch wieder alles gut. Red Bull-Boss Dietrich Mateschitz war mit seiner Baufirma eingesprungen und finanzierte den Einbau einer Rasenheizung sowie ein neues Geläuf im Süden Salzburgs. Nicht ganz uneigennützig, schließlich spielt der FC Liefering, das Farmteam der "roten Bullen" nun regelmäßig in Grödig. Um den Rasen in der Salzburger Arena  zu schonen. 
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Enttäuschende Austria

Für die Wiener Austria war die Saison 2014/15 eine zum Vergessen. Die Veilchen waren mit hohen Ambitionen in die Saison gestartet, wollten im Kampf um den zweiten Champions League-Qualifikationsplatz mitmischen, als Minimalziel den Europacup-Startplatz als Vierter über die Liga fixieren. Das ging mehr als nur in die Hose. Bereits im Herbst klappte es am Verteilerkreis nicht richtig.

Der mit großen Vorschusslorbeeren nach Wien-Favoriten geholte Coach Gerald Baumgartner konnte sich bei den Veilchen nicht recht einleben. Die neue Spielidee einer Austria im Pressing - ganz gegen den traditionellen Spielstil der Violetten - fruchtete nicht. Der beurlaubt. Damals rutschten die Veilchen auf Rang sieben ab. Da steht die Austria am Ende der Saison immernoch. Auch Interimscoach Andi Ogris konnte in der Liga keine Impulse mehr setzen.

Nach mehreren blamablen Vorstellungen im Frühjahr landeten die Veilchen am Ende der Saison mit 43 Punkten auf dem siebenten Platz. Das ist damit die schlechteste Saison der Wiener Austria seit 17 Jahren. Damals landeten die Veilchen ebenfalls auf dem siebenten Platz, holten aber nur 40 Zähler. Am Verteilerkreis muss sich in der nächsten Saison einiges ändern.

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Die Schiedsrichter-Fehlentscheidungen

Nicht nur Spieler machen Fehler. Auch die Unparteiischen auf dem Spielfeld waren nicht immer ohne Tadel. Irren ist zwar menschlich, aber was Referee Manuel Schüttengruber in der abgelaufenen Saison so alles entschieden hat, hat dem Fass den Boden ausgeschlagen. Der Höhepunkt ereignete sich in der 33. Runde. Der oberösterreichische Schiedsrichter schloss Martin Hinteregger gegen den SCR Altach fälschlicherweise aus. Es gab noch dazu Elfmeter für die Vorarlberger. Am Ende.

Doch auch nach dem Spiel blieb Schüttengruber uneinsichtig., sprach nach mehrmaligem Videostudium und bei einer derart spielentscheidenden Szene im anschließenden TV-Interview "weder von einer richtigen noch falschen" Entscheidung. Das war dann auch den Verantwortlichen rund um Referee-Boss Robert Sedlacek und dem obersten Schiri-Besetzer Fritz Stuchlick zu viel. Schüttengruber wurde bis zum Ende der laufenden Saison gesperrt. 

Diese krasse Fehlentscheidung reichte sogar so weit, dass die üblicherweise vom Senat 1 ausgesprochene . Was in anderen Ligen Gang und Gäbe ist, stellte in der österreichischen Bundesliga ein Novum dar. Bislang wurden Spieler immer mit der Begründung, dass Schiedsrichterentscheidungen Tatsachenentscheidungen sind, trotz einer Fehlentscheidung gesperrt. Nun könnten vermehrt Proteste nach falschen Entscheidungen folgen. 

Die Diskussionen wurden zusätzlich durch die Tatsache angeheizt, dass Schüttengruber in der laufenden Saison die dritte rote Karte gegen den Salzburger Innenverteidiger ausgesprochen hatte - zwei davon waren unberechtigt. Auch Rapid-Stürmer Robert Beric sah zwei Mal den roten Karton vom oberösterreichischen Referee. Beide Male gegen Sturm Graz.

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Randale und Sektorsperren

Die überwältigende Mehrheit der 180 Spiele der ablaufenden Bundesliga-Saison ging völlig friedlich über die Bühne. Leider gab es aber auch in dieser Spielzeit Gewalt und Homophobie in Österreichs Stadien zu beobachten. Der erste gröbere Zwischenfall passierte im Oktober, als sich ein paar Sturm-Anhänger beim Heimspiel gegen Rapid von ihrer schlechtesten Seite zeigten. Die kurz davor zu den Grün-Weißen gewechselten Florian Kainz und Robert Beric wurden unter der Gürtellinie beschimpft. Ein Kainz-Trikot wurde auf einem Ständer mit einem Schweinskopf befestigt .

Im November kam es beim Wiener Derby im Ernst-Happel-Stadion zu einem Skandal. Aus dem Sektor der Austria-Fans flogen Feuerwerkskörper in den Familiensektor, . Es gab mehrere Verletzte. Die Bundesliga belegte Rapid und Austria mit Geldstrafen sowie Fansektorsperren auf Bewährung. Diese sollten aber aufgrund von Pyrotechnik-Verstößen noch in derselben Saison exekutiert werden. Außerdem wurden zwei Derbys ohne Auswärtsfans abgehalten.

Kurz vor dem Saisonende kam es beim Match zwischen Austria und Sturm noch zu einem groben Zwischenfall. Ein Hooligan sprühte aus dem Auswärtssektor mit einem . 18 Menschen wurden dabei verletzt.

Ein riesiges Problem ist auch weiterhin Homophobie im Stadion. Während die rassistischen Vorfälle stark zurückgingen, schallt es von den Fantribünen des Landes nach wie vor homosexuellenfeindliche Sprüche und Gesänge. Den negativen Höhepunkt lieferte dabei der Rapid-Anhang beim mit dem Gesang "Schwuler FAK" darauf bewies, dass Homophobie in unserer Gesellschaft leider weiterhin fest verankert ist und es Maßnahmen, nicht nur vonseiten der Bundesliga, bedarf.

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Negativ-Besucherrekord

Zwar ging der allgemeine Zuschauerschnitt im Vergleich zum Vorjahr wieder nach oben, von den Werten aus dem EM-Jahr 2008 ist man aber noch immer weit entfernt. Sorgenkind ist wenig überraschend der SV Grödig. Zum Vergleich: Das Wiener Derby im November war mit 28.208 Besuchern die bestbesuchte Partie der Saison. Knapp mehr, 29.708 Menschen, verirrten sich zusammengezählt zu den 18 Heimspielen der Salzburger.

Gleich zweimal in der Saison war das Zuschaueraufkommen zum Fremdschämen, da wurde nicht einmal die 1.000er-Marke geknackt. Trauriger Negativpunkt: Im März kamen gerade einmal 823 Fans zum Heimspiel gegen Wr. Neustadt, so wenig wie zu keinem Bundesliga-Spiel in den vergangenen zehn Jahren.

Obwohl der Schnitt vor allem aufgrund des Zuschauerschnittes bei Rapid gestiegen ist, die Gesamtzuschauerzahl ist im Sinken. Während in der Saison 2007/08 mit 1.671.157 Zuschauern ein All-Time-Rekord aufgestellt wurde, waren es in der abgelaufenen Saison insgesamt nur mehr 1.183.760 Zuschauer. Das entspricht einer Stadion-Auslastung von knapp 47 Prozent.