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Das sind die Pläne von Rapid-Kandidat Schmid

Der Wahlkampf ist eröffnet! Martin Bruckner und Roland Schmid wollen Rapid-Präsident werden. Letzterer machte am Montag sein Konzept öffentlich.

Heute Redaktion
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Roland Schmid will Rapid-Präsident werden.
Roland Schmid will Rapid-Präsident werden.
Bild: picturedesk.com

Am 25. November wählen die Rapid-Mitglieder einen neuen Klub-Präsidenten. Erstmals in der grün-weißen Geschichte haben sie tatsächlich die Möglichkeit, sich zwischen zwei Kandidaten zu entscheiden.

Das Wahlkomitee der Hütteldorfer gab am Montag sowohl der Liste von Martin Bruckner (alle Infos hier) als auch der Liste von Roland Schmid grünes Licht.

Damit endet auch die Geheimniskrämerei rund um die Inhalte der beiden Kandidaten. Das Duo war dazu angehalten, in der Öffentlichkeit vorab keine Stellungnahmen abzugeben. Nun aber heißt es: Wahlkampf.

Vertrauen in Barisic

Schmid geht per Aussendung in die Offensive: "Wir sehen es als Erfolg im Sinne der Mitbestimmung der Mitglieder, dass das Wahlkomitee von seiner ursprünglichen Absicht, nur einen Kandidaten durchwinken zu wollen, abgekommen ist", gibt sich der erfolgreiche Unternehmer zufrieden.

"Wir glauben, für die Zukunft von Rapid die passenden Konzepte und Antworten zu haben. Wir würden diese Pläne gerne mit dem bestehenden sportlichen Führungspersonal umsetzen und Geschäftsführer Sport, Zoran Barisic, beziehungsweise sein Team sogar noch aufwerten", sagt Christoph Marek, der als Schmid-Vize ins Rennen geht. "Und wir bereiten Finanz- Lösungen für eine schlagkräftige Akademie vor – Kompromisse kommen für uns dabei nicht in Frage."

50 Prozent Eigenbauspieler-Quote

Was auffällt: Im Konzept der Liste Schmid, die in Andreas Herzog einen prominenten Unterstützer hat, nimmt das Thema Nachwuchs eine zentrale Rolle ein. Ab sofort sollen 20 statt fünf Prozent des nationalen Budgets in die Ausbildung von grün-weißen Helden fließen. Ambitioniertes Ziel: Bis spätestens 2024 soll im Profikader eine "verbindliche Eigenbauspieler-Quote von 50 Prozent" gelten. In weiterer Folge verspricht sich Schmid höhere Transfererlöse.

+++ Das gesamte Konzept von Roland Schmid finden Sie hier zum Download +++

+++ Das gesamte Konzept von Martin Bruckner finden Sie hier zum Download +++

Schmid betont, "zeitlich, politisch und wirtschaftlich unabhängig" zu sein. "Wir haben das nötige Know-how, die notwendigen Ressourcen." Als Vize stand der 43-jährige Wiener Allianz-Vorstand Marek zur Seite. Als Finanzreferent fungiert Unternehmer Max Kindler, als sein Stellvertreter Anwalt Axel Anderl und als Schriftführerin DDSG-Geschäftsführerin Barbara Forsthuber. Weitere Mitglieder im Präsidium wären: Arbeiterkammer-Präsidentin Renate Anderl, Aspern- Smart-City-Research-Geschäftsführer Robert Grüneis und Handball-Westwien-Manager Conny Wilczynski.

Die Schmid-Aussendung im Wortlaut

Vom Wirtschaftsbetrieb zum Sportverein: Der Sportklub Rapid muss im Sinne eines "Sportvereins", nicht als auf Gewinn ausgerichteter Wirtschaftsbetrieb geführt werden.

Das riesige Potential des Rekordmeisters muss dabei besser als bisher genutzt werden. Die durchgängige "grüne Linie" wird ohne "Wenn und Aber" etabliert: ein durchgängiges und konsequent verfolgtes Konzept in allen Bereichen, von der Athletik, über die Mentalität bis zur Spielphilosophie. Der Trainerstab unter der Führung von Zoran Barisic wird kontinuierlich gestärkt und fortlaufend auf internationalem Top-Niveau weiterentwickelt.

Rapid hat viele Möglichkeiten, aber nur eine Chance: den eigenen Nachwuchs.

Die künftige Rapid-Akademie soll hinsichtlich der Infrastruktur und des Betriebes internationalen Top-Maßstäben gerecht werden und der Standort in Wien die besten Talente aus Österreich und der CEE-Region (Zentral- und Ost-Europa, Anm.) anziehen.

Wir verfolgen einen spielzentrierten Ansatz, nehmen auf individuelle Entwicklungsbedürfnisse in allen Altersstufen Rücksicht und verfolgen eine durchgängige, ganzheitliche grüne Linie: Je jünger ein Spieler, desto mehr werden Rahmenbedingungen der Betreuung in allen Lebensbereichen zur Verfügung gestellt und aktive Begleitung garantiert.

Dank der Individualisierung und der Ganzheitlichkeit entwickeln wir eine Vielzahl von erwachsenen und selbstdisziplinierten Profis, die über Rapid II in der 2. Bundesliga sukzessive an den Erwachsenenfußball gewöhnt werden.

Zwischen Profibetrieb und Akademie wird organisatorische Gleichrangigkeit und Gleichwertigkeit hergestellt. Die Eigenbauspieler-Quote im Profikader soll schrittweise (in den nächsten 3 - 5 Jahren) von derzeit circa 25 auf 50 % angehoben werden.

20 Prozent des nationalen Budgets werden in den Nachwuchsbetrieb fließen, was eine Vervierfachung der aktuell zur Verfügung stehenden Mittel bedeutet.

Kultur: Wir stehen für konstruktiven Fortschritt auf dem starken Fundament, das die Rapid-Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter errichtet haben. Wir wollen für notwendige Ruhe und starken Rückhalt sorgen.

Der Rekordmeister braucht eine funktionierende Gesprächsbasis mit allen Interessensvertretern wie ÖFB, Bundesliga, Behörden, Klubs, Sponsoren, Medien.

Finanziell stark: Der Rekordmeister wird auf lange Sicht neue Einnahmequellen benötigen.

Die große Akademie-Lösung verlangt zusätzliche finanzielle Mittel, das heißt neue Sponsoren. Wir bemühen uns um starke Sponsoren, die sich speziell dem Nachwuchs annehmen. Die zweite Sponsoren-Ebene braucht neue Anreize, neue Konzepte.