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Das trieb Freundin Laura Tränen in die Augen

Heute Redaktion
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Bild: Reuters/AP/Montage

Der 17. März 2012 wird den rot-weiß-roten Ski-Fans wohl länger in Erinnerung bleiben. Beim Weltcup-Finale in Schladming gewinnt zunächst Michaela Kirchgasser den Damen-Slalom, anschließend sichert sich Marcel Hirscher als Speerspitze eines rot-weiß-roten Dreifachsieges im Riesentorlauf die Disziplinen-Kugel und die uneinholbare Führung - weil Konkurrent Beat Feuz auf den Slalom verzichtet - im Gesamtweltcup. Die unfassbaren Erfolge trieben nicht nur Papa Hirscher und Freundin Laura Tränen in die Augen, sondern auch einem Großteil der 15.000 Zuschauer, die bei Prachtwetter den Schweizer Didier Cuche in die Pension verabschiedeten.

Der 17. März 2012 wird den rot-weiß-roten Ski-Fans wohl länger in Erinnerung bleiben. Beim Weltcup-Finale in Schladming gewinnt zunächst Michaela Kirchgasser den Damen-Slalom, anschließend sichert sich Marcel Hirscher als Speerspitze eines rot-weiß-roten Dreifachsieges im Riesentorlauf die Disziplinen-Kugel und die uneinholbare Führung - weil Konkurrent Beat Feuz auf den Slalom verzichtet - im Gesamtweltcup. Die unfassbaren Erfolge trieben nicht nur Papa Hirscher und Freundin Laura Tränen in die Augen, sondern auch einem Großteil der 15.000 Zuschauer, die bei Prachtwetter den Schweizer Didier Cuche in die Pension verabschiedeten.

+++ Alle Gesamt-Weltcupsieger auf einen Blick +++

Hirscher war mit nur 55 Zählern Rückstand auf Beat Feuz in das Weltcup-Finale gegangen, nach der Auftakt-Abfahrt aber 135 Punkte hinter den Schweizer zurückgefallen. Mit seinem sensationellen dritten Platz im Super-G reduzierte der 23-jährige Salzburger seinen Rückstand wieder auf 75 Punkte und der neunte Saisonsieg (12. insgesamt) am Samstag katapultierte den nervenstarken Jungstar wieder an die Spitze der Gesamtwertung.

Feuz fährt Slalom nicht
Feuz blieb im "Riesen" als 21. hingegen wie erwartet ohne Punkte. Die nur 25 Zähler Rückstand auf Hirscher vor dem abschießenden Slalom am Sonntag ließen dem 25-jährigen Schweizer zwar theoretisch noch eine Chance, der am Knie verletzte Athlet gab allerdings noch am Samstag bekannt, dass er auf die Fahrt durch den Stangenwald verzichtet. Damit kann Hirscher nicht mehr von Position eins verdrängt werden.
Zuvor war selbst bei der Siegerpressekonferenz von Hirscher noch offen, ob Hirscher bereits der fünfte und jüngste Weltcupsieger aus Österreich ist. "Solange es noch nicht schwarz auf weiß gedruckt ist und ich die Kugel in der Hand halte, ist noch nichts fix", sagte ein sehr gefasst und ruhig wirkender Hirscher. "Es kann immer noch passieren, dass Beat startet und punktet und ich ausfalle."

Nervenstark zum Sieg
Unabhängig davon war beeindruckend, wie nervenstark Hirscher im tagelangen Wechselbad der Finalwoche und WM-Generalprobe blieb und im Riesentorlauf nichts anbrennen ließ. Was half war, dass ihm die Riesentorlauf-Wertung und damit seine erste Karriere-Kugel nach einem Riesenfehler von Weltmeister Ted Ligety (USA) schon nach Lauf eins gehört hatte.
"Das war extrem wichtig. Anderenfalls wäre es eine echte Zusatzbelastung gewesen", bestätigte Hirscher, dass er so befreiter zum Sieg fahren konnte. "Ich hatte drei Kugel-Chancen und als ich die eine verwertet hatte, war das schon ein Traum", jubelte er.

Drama um "depperten Glasbecher"
Nicht nur sein Vater Ferdinand und Freundin Laura waren in Schladming gerührt, auch Hirscher selbst musste sich erst fassen. "Ich kapier' noch gar nichts. Ich habe noch nie in meiner Karriere so viel riskiert wie heute im zweiten Durchgang", unterstrich Hirscher, wie sehr er um diesen Sieg gekämpft hatte. Die Erleichterung war ihm anzusehen. "Es war brutal, was sich da seit Jänner abgespielt hat. Wir haben ja nur noch von dem depperten Glasbecher gesprochen. Egal mit wem oder wo. Wenn man es dann wirklich schafft, dann bedeutet das sehr viel."
Der Shooting-Star aus Annaberg-Lungötz hatte es trotz seiner Jugend meisterhaft verstanden, im Finish den ganzen Druck auszublenden. "Ich habe mir ständig eingeredet, dass es heute um nicht mehr geht als bei jedem anderen Rennen", erklärte Hirscher und verwies darauf, dass er zwischendurch durchaus schon mehrmals gezweifelt hatte. "Es war ja eigentlich schon mindestens zwei Mal gelaufen für mich. Aber kämpfen zahlt sich eben aus und Glück brauchst du auch."

Feuz hat Hoffnung aufgegeben
Feuz gab sich zunächst praktisch geschlagen. "Ich muss noch mit den Trainern sprechen. Aber ich denke, ich habe heute und hier die Saison beendet", sagte der am Knie verletzte Eidgenosse unmittelbar nach dem Rennen. "Ich denke nicht, dass auf dieser Piste 20 Läufer ausfallen", sagte der Speed-Spezialist.

Er habe sich aber nichts vorzuwerfen, erklärte Feuz. "Ich habe alles versucht, mehr war nicht möglich. Es ist Marcel zu gönnen. Er hat beeindruckend gezeigt, was er drauf hat. Es gibt keinen speziellen Grund, warum ich es verloren habe. Ich hatte eine Bombensaison."

Dreifachsieg als "Zuckerguss"
Der "Zuckerguss" dieses Tages war sicherlich der erste ÖSV-Dreifachsieg der ÖSV-Herren seit Dezember 2009. Der junge Vorarlberger Mathis fuhr mit zweitbester Laufzeit hinter Ligety wie schon in Bansko auf Platz drei und Reichelt verkraftete den verpassten Sieg relativ problemlos. "Marcel hat alles dran gesetzt, zu gewinnen. Ich bin Zweiter und damit ist die Nation Gott sei Dank nicht böse auf mich", scherzte der Salzburger.