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Das unglaubliche Jahr von Ski-Superstar Hirscher

Marcel Hirscher, Mensch oder Maschine? Nach dem Kalenderjahr 2017 ist das nicht so sicher. "Heute" zeichnet die letzten zwölf Monate nach.

Heute Redaktion
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    Marcel Hirscher ist der Gesamtweltcup-Rekordsieger. Acht Mal in Folge gewann der Annaberger die große Kristallkugel - öfter als jeder andere. Hier ein Streifzug durch die Karriere des Ski-Superstars.
    Marcel Hirscher ist der Gesamtweltcup-Rekordsieger. Acht Mal in Folge gewann der Annaberger die große Kristallkugel - öfter als jeder andere. Hier ein Streifzug durch die Karriere des Ski-Superstars.
    (Bild: GEPA-pictures.com)

    Ein Knöchelbruch, acht Siege, zwei WM-Goldene, Slalom- und RTL-Kugel, sechster Triumph im Gesamtweltcup – Marcel Hirscher hat 2017 alles und noch mehr erlebt. "Heute" blickt auf das verrückte Jahr des Ski-Superstars zurück.

    Hirscher eröffnete das Jahr mit Platz sechs beim Slalom-Klassiker von Zagreb (Kro). Es folgte Rang zwei im Adelboden-Riesentorlauf – der 100. Podestplatz seiner Karriere.

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    Den ersten Sieg 2017 holte Hirscher ausgerechnet in Kitzbühel – mit einem Lauf für die Geschichtsbücher. Nach dem ersten Durchgang nur Neunter, zündete der 28-Jährige im Finish den Turbo und triumphierte am Ganslernhang.

    WM der Superlative

    Wenige Tage später deklassierte er in Garmisch (D) die Konkurrenz und siegte im RTL mit 1,5 Sekunden Vorsprung.

    Die WM konnte kommen. Hirscher eröffnete mit Rang 21 im Super-G. Es folgte Silber in der Kombi – ein Hundertstel hinter Sensationsmann Luca Aerni (Sz).

    Im Team-Bewerb verlor Hirscher seinen Lauf gegen"Nobody" Dries van den Broecke aus Belgien. Österreich schied in der Folge gegen Schweden aus. Prompt wurde Kritik an Hirscher laut.

    Kritik an Medien und Doppel-Gold

    Das ließ der Annaberger nicht auf sich sitzen und holte zu einer Medienschelte aus. Er sei "peinlich enttäuscht von manchen Menschen, die in einer Online-Redaktion hocken, deren größtes Problem wahrscheinlich ist, dass sie die Kaffeemaschine in der Früh einschalten und noch nie einen Schwung auf Ski gefahren sind", polterte Hirscher. Journalisten, die bei der Ski-WM anwesend waren (wie unter anderem "Heute"), schloss Hirscher von der Kritik aus.

    Nachdem er sich den Frust von der Seele gesprochen hatte, geigte Hirscher auf. Er holte Gold im Riesentorlauf und legte Gold im Slalom nach – sechster WM-Titel! Erstmals seit Rudi Nierlich 1989 gelang es einem Fahrer, das Technik-Double zu holen.

    Zurück im Weltcup gewann Hirscher am 4. März den Riesentorlauf von Kranjska Gora (Slo) – und fixierte den sechsten Gesamtweltcup-Sieg in Serie. Rekord! Zudem eroberte er im Slalom und Riesentorlauf den "depperten Glasbecher".

    Nach der Saison gönnte sich der Ski-Star eine (mediale) Auszeit, urlaubte im sonnigen Süden, ging auf Musik-Festivals, tauchte (für seine Verhältnisse) unter.

    Schock im August

    Erst im Juli nahm Hirscher das Training wieder auf. Großes Ziel: Olympia-Gold 2018 in Pyeongchang.

    Am 17. August dann der große Schock. Hirscher brach sich im Training den Knöchel – Gips und Zwangspause waren die Folge. Der Österreicher kämpfte sich in Rekordzeit zurück, feierte am 12. November sein Comeback. In Beaver Creek (US), nur 108 Tage nach seiner Verletzung, krönte der 28-Jährige seine Rückkehr und gewann den Riesentorlauf.

    Zwei Preise an einem Abend

    Davor wurde er zu Österreichs Sportler des Jahres gekrönt. Der Preisverleihung, die von Moderater Rainer Pariasek mit schlechten Scherzen garniert wurde, blieb er fern, weil er zeitgleich in Prag (Tch) als Europas bester Athlet ausgezeichnet wurde.

    Am 10. Dezember schlug Hirscher im Slalom von Val d'Isere (Fr) zu. Vor Weihnachten holte er sich auch in Alta Badia (It) und Madonna di Campiglio (It) jeweils 100 Punkte ab, hält bei 49 Weltcup-Siegen. Spätestens jetzt war klar: Der alte Hirscher ist zurück – und schreibt weiter an seiner Erfolgsgeschichte …