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Davis Cup bis 4 Uhr früh: "Weiß nicht, wo ich bin"

Heute Redaktion
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Bild: Kein Anbieter

Seit Montag steigt die Premiere des neuen Davis Cups, der in einer voll gepackten Woche in Madrid ausgespielt wird. Wie voll gepackt, zeigte das Doppel zwischen den USA und Italien.

Denn die Tennis-Stars mussten eine echte Nachtschicht einlegen. Als Sam Querrey und Jack Sock ihren ersten Matchball gegen die italienische Paarung Fabio Fognini/Sime Bolelli zum 6:7, 7:6, 6:4 verwandelten, den 2:1-Sieg für die USA einfuhren, war es 4:04 in der Früh. Das Doppel hatte erst um 1:33 Uhr begonnen.

Alle waren nach dieser Tennis-Nachtschicht völlig entkräftet. So auch US-Kapitän Mardy Fish. "Ich weiß nicht mehr, wo wir sind, wie spät es ist, welcher Tag heute ist", stammelte der Amerikaner auf der Pressekonferenz.

Schon zuvor stand der völlig neu auf die Beine gestellte Davis Cup so richtig in der Kritik. "Das bringt große Schwierigkeiten. Für die Spieler, aber auch für die Fans, die ins Stadion kommen wollen. Morgen ist ja ein Arbeitstag", ärgerte sich auch Rafael Nadal. Denn auch die Spanier mussten in der Nacht auf Mittwoch beim 2:1-Erfolg gegen Russland bis 2 Uhr auf dem Court stehen.

Im neuen Monster-Turnier mit 18 Mannschaften sind pro Tag sechs Spiele angesetzt. Vier Einzel, zwei Doppel, jeweils drei am Vormittag, drei am Abend. Da kann es zu Verzögerungen kommen.

Als Veranstalter tritt Barcelona-Profi Gerard Pique auf. Der Fußballer kassierte besonders viel Kritik. Allen voran von Boris Beckers legendärem Manager Ion Tiriac. "Diese Leute sind doch krank im Kopf. Die haben noch nie einen Tennisball geschlagen, sie ruinieren 120 Jahre Tradition", polterte der Rumäne.

Und Alize Cornet twitterte mit Blick auf den mageren Zuschauer-Besuch in Richtung Pique: "Du warst wohl noch nie bei einem echten Davis Cup. Und das ist keiner!"

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