Österreich-News

"DDR 3.0" –Ärztekammer-Chef von Minister-Aussage empört

Der Vorstoß von Johannes Rauch, Medizinstudenten zunächst in einer Kassenordination arbeiten zu lassen, sorgt für Empörung bei der Ärztekammer. 

Tobias Kurakin
Teilen
Der neue Ärztekammer Chef Johannes Steinhart teilt gegen Minister Johannes Rauch aus.
Der neue Ärztekammer Chef Johannes Steinhart teilt gegen Minister Johannes Rauch aus.
ROBERT JAEGER / APA / picturedesk.com

"Zwang ist ungeheuerlich!"

Nicht der Umgang mit der Coronakrise, sondern das Vorhaben Rauchs, junge Ärztinnen und Ärzte nach dem Studium zum Arbeiten in einer Kassenordination zu verpflichten, sorgt bei der Wiener Ärztekammer für einen Aufschrei der Empörung. "Das ist eine Ungeheuerlichkeit, dass hier mit Zwang gearbeitet wird, das ist die DDR 3.0", wütet der Wiener Ärztekammer Präsident Johannes Steinhart im Ö1-Morgenjournal. 

Rauch hatte den Vorschlag ins Spiel gebracht, weil es besonders schwer sei, für Kassenordinationen Personal zu finden. Steinhart spricht aber von einem "Holzweg" auf dem man sich befinde. Die Politik hätte in den letzten Jahren einen vollkommen falschen Sparkurs eingeschlagen, den nun junge Medizinerinnen und Mediziner ausbügeln sollen, meinte Steinhaus.

Die Berufsgruppe, die in der Pandemie Übermenschliches geleistet habe, derart disziplinieren zu wollen, sei "mehr als enttäuschend“, sagte zuvor auch der Präsident der Ärztekammer, Thomas Szekeres, der vermutlich bald seinen Platz für Steinhaus räumen muss. Letzterer habe zudem Angst, dass man durch die geplante Reform, das Medizinstudium deutlich unattraktiver machen würde. 

"In jedem anderen Akademikerberuf kann man sich seine Arbeit aussuchen", polterte Steinhaus. Statt auf zwingen und verpflichten zu setzen, will der Wiener ÄK-Präsident klare Reformen des Kassensystems. Dieses müsse flexibler werden in der Vertragsgestaltung, sodass auch junge Medizinerinnen und Mediziner mit familiären Verpflichtungen gut in diesem Job aufgehoben seien. Darüber hinaus richtete Steinhaus einen Appell an die ÖGK, endlich die komplizierte und umfassende Bürokratie in dieser Sparte abzubauen. 

    <strong>28.03.2024: Student (20) versteckt in Österreich echtes Geld.</strong> Woanders längst ein Trend, jetzt auch in der Linzer City: Ein spendabler Student (20) versteckt Geldscheine. Die Aktionen postet er auf Social Media. <a data-li-document-ref="120027949" href="https://www.heute.at/s/student-20-versteckt-in-oesterreich-echtes-geld-120027949">Hier weiterlesen &gt;&gt;</a>
    28.03.2024: Student (20) versteckt in Österreich echtes Geld. Woanders längst ein Trend, jetzt auch in der Linzer City: Ein spendabler Student (20) versteckt Geldscheine. Die Aktionen postet er auf Social Media. Hier weiterlesen >>
    Instagram, privat
    ;