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Defekte Bremsen kosteten Mercedes fast den Sieg

Heute Redaktion
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Gerade einmal 3,380 Sekunden Vorsprung hatte Lewis Hamilton bei seinem Sieg beim Grand Prix von Bahrain auf Kimi Räikkönen. Der WM-Führende und auch Mercedes-Teamkollege Nico Rosberg kämpften am Ende des Rennens wegen kaputter Bremsen mit stumpfen Waffen. Fahrfehler kosteten Sebastian Vettel einen Stockerlplatz.

 

Gerade einmal 3,380 Sekunden Vorsprung hatte einen Stockerlplatz. 

Aufgrund des Reifenpokers von Räikkönen, der im letzten Stint auf weiche Reifen setzte, Mercedes aber auf die härtere Mischung, wurde es am Ende des Rennens spannend. Der "Iceman" verkürzte den Rückstand rasant und konnte kurz vor dem Ende Rosberg passieren und Rang zwei erobern. Da war der Mercedes des Vizeweltmeisters aber schon angeschlagen.

"Er hatte ein Bremsproblem", erklärte Mercedes Motorsportchef Toto Wolff im "ORF". Zwei Runden vor dem Ende fiel bei Rosberg das "Brake by wire"-System aus. "Wir haben dann auf das konventionelle System gewechselt, aber da hast du dann keine Chance mehr", so der Wiener.

Hamilton rettet sich ins Ziel und liefert Kampfansage

"Bei Lewis verabschiedeten sie sich in der letzten Runde", fuhr Wolff fort. "Die Bremsen wurden zu heiß, vor allem bei Überrundungen, weil es dann keine kühlende Frischluft gibt", schilderte Hamilton, der das Auto aber ins Ziel rettete und so seinen 36. Formel-1-Sieg fixierte. "Ferrari hat uns ganz schön unter Druck gesetzt, aber wir haben es geschafft", schnaufte Hamilton am Podium durch und lieferte eine Kampfansage: "Jetzt will ich wieder Weltmeister werden!"

Räikkönen eroberte zum ersten Mal seit Südkorea 2013 wieder das Podest, war danach aber nicht gänzlich zufrieden. "Natürlich ist man nicht glücklich wenn man Zweiter wird. Am Ende waren wir noch richtig schnell, aber dann sind uns die Runden ausgegangen", meinte Räikkönen, der via Funk von Ferrari-Teamchef Maurizio Arrivabene Extralob bekam: "Ich bin stolz auf dich, Iceman!"

Die Erleichterung über das Ende der Durststrecke und über die erste Top-3-Platzierung nach seinem Ferrari-Comeback drangen beim kühlen Finnen aber dann doch durch: "Nach dem Start ins Jahr bin ich glücklich, dass Zählbares herausgesprungen ist. Ich hatte einen guten Start und wir haben das Maximum herausgeholt. Wir haben die richtige Strategie gewählt und haben momentan das Tempo, um mit Mercedes zu kämpfen", freute sich Räikkönen.

Rosberg und Vettel schauen durch die Finger

Verlierer des Rennens waren Rosberg und Vettel. Der Mercedes-Pilot kassierte die nächste Niederlage im teaminternen Duell. Selbst als sein Auto noch einwandfrei lief war es für ihn unmöglich Hamilton anzugreifen. "Aber er hatte genügend Tempo. Wir waren sehr ähnlich, ihn konnte ich nicht schlagen", meinte Rosberg.

Dafür lieferte er mehrere spektakuläre Überholmanöver gegen Vettel, der sich zwar nach den Boxenstopps immer wieder vor den Landsmann setzte, aber durch ungewohnt viele Fahrfehler, die am Ende sogar mit einem kaputten Frontflügel endeten, immer wieder zurückfiel. "Was mein Rennen angeht, so bin ich nicht zufrieden. Ich hätte heute besser fahren können", meinte der Fünftplatzierte selbstkritisch.