Österreich

Den Reichen reicht’s: "Können Nanny nicht mehr zahlen"

Von den Reichen lernt man sparen. Oder auch nicht, wie die weltfremden Tipps einer wohlhabenden Dreifachmama nun zeigen.

Sandra Kartik
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Jessica K. und ihr Mann müssen nun auch sparen. Die Nanny muss weg, der teure Audi A3 auch.
Jessica K. und ihr Mann müssen nun auch sparen. Die Nanny muss weg, der teure Audi A3 auch.
Getty Images/iStockphoto (Symbol)

Auch für wohlhabende Familien ist die Teuerungswelle deutlich spürbar. Hedgefond-Manager Walter K. und seine Frau Jessica müssen nun den Gürtel bedeutend enger schnallen, wie die Innenarchitektin und Still-Beraterin dem britischen "The Times" erzählt. Die Britin und der Oberösterreicher leben mit ihren drei Kindern in einem Nobel-Vorort von London. "Ich habe meinen Kontostand überprüft und gedacht – wir geben ganz schön viel Geld für frivole Dinge aus", erklärte die 38-Jährige dem Magazin ihren Sinneswandel.

Die Dreifachmama muss nun verhältnismäßig harte Einschnitte machen, verrät sie. "Wir werden unsere Nanny aufgeben müssen, die 47.000 Euro im Jahr bekommt. Stattdessen suchen wir ein Aupair um nur 12.000 Euro im Jahr." Die kostspielige Kinderbetreuung kommt derzeit auch nur ihrem jüngsten Sohn zu Gute, der drei Jahre alt ist.

Audi muss Tesla weichen, Mama bügelt nun selbst

Auch die gestiegenen Benzin-Kosten lassen Jessica K. nun auf die Kosten-Bremse steigen. Der Audi A3 der Familie soll weichen, er wird derzeit hauptsächlich für Schulwege genutzt. "Wir würden uns gerne einen Tesla mieten. Das ist günstiger und schont die Umwelt." Besonders einschneiden wird es aber, als die gut situierte Ehefrau erklärt, dass sie sich nun selbst um die Hausarbeit kümmern wird. Also zumindest um eine Aufgabe: Sie wird selbst bügeln!

Statt regelmäßig eine teure vegetarische Box zu bestellen, will sie künftig selbst einkaufen gehen. Nicht in den Supermarkt, sondern lieber zum Bauernmarkt. "Wir geben am meisten Geld fürs Essen aus. In Österreich, wo mein Mann herkommt, ist es üblicher, in Diskont-Supermärkten einzukaufen, das ist schon günstiger."

Kürzlich ist das austro-britische Ehepaar umgezogen – von einer Dreizimmer-Wohnung in einem Londoner Nobel-Bezirk in ein Haus mit Garten außerhalb der Großstadt. Der geplante Küchenumbau muss nun auch günstiger ausfallen, erzählt Jennifer K. traurig. Die Ausgaben dürfen 117.000 Euro nicht übersteigen, setzt sie den Sparstift radikal an.

Twitter-Shitstorm: "Gedanken und Gebete für die Familie"

Auf Twitter wurde die 38-Jährige für ihre weltfremde Einstellung ordentlich durch den Kakao gezogen. "Meine Gedanken und Gebete in dieser schlimmen Zeit gehen an Jessica und ihre Familie", schreibt ein User, "mir bricht das Herz", ergänzt jemand. "Ist das eine Parodie", fragt ein Anderer. "Verdammt, lasst uns eine GoFundme-Aktion für sie starten", lacht ein anderer. "Ihren Audi A3 aufgeben und einen Tesla fahren. Wie werden sie das überleben?" Auf "Heute"-Anfrage ließ die 38-Jährige, die nicht mit dem Shitstorm gerechnet hat, nur wissen: "Danke, aber lassen Sie mich bitte in Ruhe."

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