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Der "Heute"-Experte analysiert die Liga

Heute Redaktion
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Schinkels: Darum ist die Austria so stark Der Erfolg der Austria ist kein Zufall. Ich kenne den Klub und ich kenne Coach Peter Stöger aus meiner Double-Zeit. Der Peter ist ein echter Stratege, sein Plan ging bisher voll auf. Vor der Saison legte er die Latte tief, holte die Fans zurück ins Boot und stellte sich vor seine verunsicherte Truppe.

Schinkels: Darum ist die Austria so stark … Der Erfolg der Austria ist kein Zufall. Ich kenne den Klub und ich kenne Coach Peter Stöger aus meiner Double-Zeit. Der Peter ist ein echter Stratege, sein Plan ging bisher voll auf. Vor der Saison legte er die Latte tief, holte die Fans zurück ins Boot und stellte sich vor seine verunsicherte Truppe.

Alles Punkte, die in der Ära Vastic komplett schief liefen. Die Austria kehrte zu ihrer Klub-Philosophie zurück: technisch guter, offensiver Fußball. Und sie bewies bei Transfers ein gutes Näschen. Hosiner ist wie konstruiert für die taktische Ausrichtung unter Stöger: Laufstark, blitzschnell, treffsicher – so wie früher Andi Ogris oder Filip Sebo. Die Fußball-Fans in Favoriten lieben diesen geradlinigen, kaltschnäuzigen Stürmer-Typ.

Der Druck lastet dabei auf vielen Spielern. Tomas Jun ist eine Schlüsselfigur: null Starallüren, aber Gold wert! Wenn du ihn auf der Straße triffst, fällt er dir nicht auf. Am Fußballplatz tut er das. Dass Vrsic noch nicht einschlug, ist durch das starke Kollektiv verschmerzbar. Ich weiß, dass Stöger Vrsic ganz behutsam aufbaut und mit ihm Großes plant: den Meistertitel. Für mich ist die Austria die einzige Mannschaft, die Salzburg am Weg zum Titel stoppen kann.

… und steckt Rapid in der Krise

"Wir müssen um den Titel mitspielen", sagte Coach Peter Schöttel vor der Saison zu mir. Heute ist klar: Er hat seine Mannschaft falsch eingeschätzt. Nicht das 0:4 gegen Leverkusen, sondern das 4:2 im Cup gegen Altach offenbarten die Schwächen des Rekordmeisters. Rapid ist spielerisch limitiert. Der Rekordmeister ist nicht fähig, den Fünften der Erste Liga zu dominieren.

Zuletzt fehlten auch noch Mut und Biss. Schuld ist eine miese Einkaufspolitik. Es fehlen hungrige Spieler mit Qualität. Der Verein ist mehr denn je von Steffen Hofmann abhängig. Der ist 32 Jahre alt, wird nicht jünger, nicht schneller und auch nicht fitter. Genau diese Abhängigkeit wollte Schöttel aber vermeiden. Sein Plan, auf die Jungen zu setzten, ging schlicht nicht auf.