Bombenattentat

Der Schlächter von Mariupol tappte wohl in Sex-Falle

Am Donnerstag wurde der russische Offizier Zaur Gurziew (34) bei einer Bombenexplosion getötet. Möglicherweise wurde er Opfer einer "Honigfalle".
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31.05.2025, 10:40
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Am Mittwoch erschütterte eine Explosion einen Park in der russischen Metropole Stawropol. Neben einer Bank war ein Sprengsatz detoniert, der zwei Menschen in den Tod riss: Den 29 Jahre alten Nikita Penchow und den 34 Jahre alten stellvertretenden Bürgermeister und ehemaligen russischen Major der Armee Zaur Gurziew. Der hochdekorierte Soldat leitete als Kommandant 2022 die Luftangriffe auf die ukrainische Stadt Mariupol, wo rund 8000 Menschen starben. Dabei wurden auch etliche zivile Ziele wie Spitäler, Wohnblocks und das Theater der Stadt zerbombt.

Nun werden Details zum Vorfall bekannt, die nahelegen, dass Gurziew das Ziel eines detailliert geplanten Attentates wurde und dafür in eine Falle gelockt worden war. Auch der russische Geheimdienst-Blog VChK-OGPU geht von dieser Annahme aus. Demnach war Gurziew von Penchow in einem Homosexuellen-Chat kontaktiert worden, worauf die beiden erotische Fotos austauschten.

Aufnahmegerät war präpariert

Schließlich verabredeten sie sich für ein Treffen in Stawropol. Dabei führte Penkow ein Aufnahmegerät mit, in dem ein Sprengsatz versteckt war. Das Video einer Überwachungskamera zeigt, wie sich die beiden Männer nähern und sich dann eine Explosion ereignet, die beide Männer tötete.

Penkow soll nur 15 Tage zuvor in die Nähe von Gurziews Wohnung gezogen sein. Laut russischen Quellen war er zuvor von Leuten kontaktiert worden, die ihn unter Druck setzten, die Bekanntschaft von Gurziew zu suchen und kompromittierendes Material gegen diesen zu sammeln. Doch das vermeintliche Aufnahmegerät war präpariert worden und ging hoch, als die Männer nahe beieinander standen – möglicherweise per Fernzündung ausgelöst.

Die Bombe hatte keinen Splittermantel und hinterließ keine Spuren. Sie soll so stark wie 300 Gramm TNT gewesen sein. Penkow war früher selbst als Polizeibeamter in einer Spezialeinheit des Innenministeriums tätig. Russische Offizielle sprachen von einem terroristischen Attentat "unter Beteiligung von Nazis aus der Ukraine". Wer wirklich dahintersteckt, ist zumindest vorerst ein Rätsel.

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