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Der "US-Maulwurf" träumte vom Massenmord

Mehr als 500 Geheimakten hat Jack Teixeira im Internet veröffentlicht. Anscheinend wollte der 21-Jährige bei seinen Freunden damit angeben.

Carolin Rothmüller
Der Angeklagte bewahrte Waffen unmittelbar neben seinem Bett auf.
Der Angeklagte bewahrte Waffen unmittelbar neben seinem Bett auf.
via REUTERS

Der 21-jähriger Soldat der Nationalgarde, Jack Teixeira, hat auf der Gamer-Plattform "Discord" mehr als 500 streng geheime Pentagon-Dokumente veröffentlicht. In diesen Dokumenten wurde der Kriegshergang in der Ukraine beschrieben, Machtkämpfe im Kreml oder Erkenntnisse des Konfliktes zwischen China und Taiwan.

Vor zwei Wochen, am 13. April, haben FBI-Agenten den Angehörigen der Nationalgarde im US-Bundesstaat Massachusetts festgenommen. Am Donnerstag wurde Teixeira zum zweiten Mal einem Richter vorgeführt und dabei wurden weitere Details bekannt: er soll einen Hang zu Gewalt und Waffen sowie Rassismus haben.

Zugang zu Geheimdokumenten

Die Ermittler legten laut "Bild" ein düsteres, 18 Seiten langes Dossier beim Gericht vor. Mit den neuen Beweisen wolle man verhindern, dass der 21-jährige Computer-Freak gegen eine vorgeschlagene Kaution von 20.000 Dollar bis zum Urteil freigelassen wird. Die Ankläger sind der Meinung, dass der "Maulwurf" immer noch Zugang zu Geheimdokumenten haben könnte. Die hätten einen "enormen Wert für feindliche Staaten" und das Risiko, dass der Angeklagte untertauche sei daher "extrem hoch", argumentierte die Staatsanwaltschaft.

Waffenschein abgelehnt

Bereits 2018 hatte Teixeira über den Gebrauch von Molotow-Cocktails und Waffen in der Schule geredet, so seine Mitschüler. Darüber hinaus fiel er mit "rassistisch motivierten Drohungen" auf. Sein damaliges Verhalten führte auch zur Ablehnung seines ersten Ansuchens für einen Waffenschein durch die örtliche Polizei. Nach einem erneuten Versuch erhielt er die nötigen Papiere schließlich 2020.

Kürzlich suchte er im Internet nach Infos über Massenschießereien. Neben seinem Bett wurde zudem ein Waffenschrank mit Pistolen, einer Schrotflinte, einem Sturmgewehr und einer Gasmaske gefunden. In seinem Kasten hing eine taktische Kampfausrüstung, einen Militärhelm dürfte er zuvor weggeworfen haben.

Bildstrecke: "US-Maulwurf" Jack Teixeira

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    Am Donnerstag wurde Jack Teixeira erneut einem Richter vorgeführt.
    Am Donnerstag wurde Jack Teixeira erneut einem Richter vorgeführt.
    Reuters

    In den Chats auf Discord fiel er des Öfteren mit Drohungen auf: Er könne eine "ganze verdammte Menge an Leuten" töten. Er wollte vor allem die "Schwachen" auslöschen. Auch über seine Idee "Minivan für Mordanschläge" berichtete er. Er überlegte, wie man am besten vom Heck eines SUV mit einem Sturmgewehr auf eine Menschenmenge schießen könnte, berichtete die "Bild"weiter.

    25 Jahre Haft

    Laut Gerichtsakten wollte Teixeira seinen Verrat vertuschen und forderte die Mitglieder seiner Chatgruppe dazu auf, alle Nachrichten zu löschen und bei möglichen Befragungen so wenig wie möglich zu sagen. Er zertrümmerte zudem Hardware, darunter ein Tablet und eine Xbox-Konsole. Sein Handy hatte er aus dem Fenster seines Autos geworfen.

    Zurzeit arbeite die Staatsanwaltschaft noch an einer finalen Anklage gegen den "Maulwurf" Jack Teixeira. Bei einer Verurteilung würden ihm mindestens 25 Jahre Gefängnis drohen, so die Kläger.

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