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Der verrückte Champions League-Fluch hält an

Heute Redaktion
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Seit der Saison 1992/93 wird der Pokal der europäischen Landesmeister als Champions League ausgetragen. Dieses Format bringt einen ganz besonderen Fluch mit sich: Noch kein Titelverteidiger hat es geschafft den begehrten Henkelpott auch im Folgejahr in die Höhe zu stemmen.

Seit der Saison 1992/93 wird der Pokal der europäischen Landesmeister als ausgetragen. Dieses Format bringt einen ganz besonderen Fluch mit sich: Noch kein Titelverteidiger hat es geschafft den begehrten Henkelpott auch im Folgejahr in die Höhe zu stemmen.

Wir blicken ein wenig zurück in die Geschichte des Titelverteidiger-Fluchs:

1993/94: Der erste Champions League-Sieger der Geschichte hieß in der Vorsaison Olympique Marseille. Die franzosen durften aufgrund einer einjährigen Sperre wegen Bestechung nicht teilnehmen und hatten somit überhaupt keine Chance auf die Titelverteidigung. Der Sieger hieß .

1994/95: In Wien wäre es fast dazu gekommen, dass von einem Fluch niemals die Rede gewesen wäre. Der AC Milan kämpfte sich bis ins Finale durch. Im Ernst-Happel-Stadion ging der Sieg aber an .

1995/96: Wieder kam der Titelverteidiger bis ins Finale. Im Olympiastadion von Rom setzte sich aber dann im Elferschießen gegen Ajax durch.

1996/97: Es war der wahrscheinlich größte Tag in der Geschichte von . Der BVB setzte sich im Finale von München gegen den hohen Favoriten und natürlich Titelverteidiger Juventus Turin mit 3:1 durch.

1997/98: Dortmund war der erste Champion League-Sieger – ausgenommen von Marseille – der nicht bis ins Finale des Folgejahres kam. Gegen den späteren Titelträger war im Halbfinale Endstation. 

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, als die Red Devils das Spiel im Camp Nou in der Nachspielzeit auf den Kopf stellten.

1999/2000: Manchester United machte es wie Real im Vorjahr und flog schon im Viertelfinale raus. Apropos Real, die Königlichen setzten sich im Stade de France gegen Valencia abermals Europas Fußballkrone auf.

2000/01: Mittlerweile war es keine große Überraschung mehr, dass der CL-Sieger den Triumph nicht wiederholen konnte. Immerhin stoppte der spätere Champion Bayern München Real erst im Halbfinale.

2001/02: Im Jahr darauf rächte sich Real an den Bayern und warf den Titelverteidiger im Viertelfinale raus. Gegen den ewigen Zweiten Bayer Leverkusen holten sich die Madrilenen in Glasgow abermals den Titel.

2002/03: Titelträger Real war der einzige nicht-italienische Verein im Halbfinale. Dort stieg Juventus gegen die Königlichen auf. Im Mailand-Derby setzte sich der AC gegen Inter durch und sicherte sich auch den Henkelpott im Finale von Manchester.

2003/04: Es war das Jahr der Sensationsteams. Im Halbfinale standen AS Monaco, der FC Porto und Deportivo La Coruna, das im Viertelfinale den Titelverteidiger Milan rauswarf. Im Finale von Gelsenkirchen schlug die ganz große Sternstunde des FC Porto, mit einem gewissen Jose Mourinho auf der Trainerbank.

2004/05: Porto flog bereits im Achtelfinale gegen Inter Mailand raus. Was von dieser Saison übrig bleibt ist das wohl spannendste Finale aller Zeiten. Der AC Milan führte in Istanbul bereits 3:0, doch Liverpool glich noch aus und kämpfte sich ins Elfmeterschießen. Dort setzten sich die Red dann die Krone auf.

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2005/06: Für Liverpool war schon im Achtelfinale gegen Benfica Endstation. Den Titel sicherte sich der FC Barcelona gegen den FC Arsenal.

2006/07: Wenig überraschend trieb der Fluch auch in dieser Saison sein Unwesen. Aufgrund der Auswärtstor-Regel setzte sich Liverpool gegen Barcelona im Achtelfinale durch. Der spätere Champion hieß AC Milan, dem endlich die Revance für das Finale von 2004/05 gegen Liverpool gelang.

2007/08: Wieder überstand der Titelverteidiger die erste K.o.-Runde nicht. Milan wurde von Arsenal aus dem Bewerb geworfen. Das Finale wurde zu einem England-Derby: Manchester United gewann im Elferschießen gegen Chelsea.

2008/09: Endlich mal wieder ein Titelverteidiger im Finale! Manchester United stürmte bis ins Olympiastadion von Rom, um den Fluch endlich zu beenden, doch der FC Barcelona hatte da etwas dagegen. Die Katalanen siegten 2:0.

2009/10: Barcelona machte sich auf die Mission den Fluch endgültig zu brechen, doch dann war im Halbfinale gegen den späteren Champion Inter Mailand Endstation.

2010/11: Damit hatte wohl niemand gerechnet. Schalke 04 beendete die Titelträume von Inter Mailand bereits im Viertelfinale. Mit einem Gesamtscore von 7:3 stiegen die Deutschen auf. Den Pott sicherte sich der FC Barcelona im Wembley Stadium gegen Manchester United.

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2011/12: Für Barca war im Halbfinale gegen Chelsea Schluss. Alles war angerichtet für das große Finale dahoam – Die Bayern stießen bis ins Endspiel in der Allianz Arena vor, doch dort erwies sich Chelsea als großer Spielverderber und krönte sich zum Champion.

2012/13: Es war die große Überraschung: Der Titelträger hat nicht einmal die Gruppenphase überstanden. Chelsea spielte in der Europa League weiter und gewann diese am Ende sogar. Die Champions League sicherte sich aber Bayern München im Finale gegen Borussia Dortmund.

2013/14: Auf dem Durchmarsch zum 10. Meistercup-Pokal (La Decima) ließ Real Madrid auch die Bayern im Halbfinale stehen und krönte sich gegen Lokalrivalen Atletico zum Champions League-Sieger.

2014/15: In zwei sensationellen Spielen eliminierte Juventus Turin die großen Favoriten von Real Madrid im Halbfinale. Zum Titel reichte es für die Alte Dame aber nicht, denn der FC Barcelona setzte sich sich Krone auf.

2015/16: Es musste ja fast so kommen. Auch in der aktuellen Saison hat es der Titelträger nicht bis zum Sieg geschafft. Gegen Atletico Madrid war für Barcelona im Viertelfinale Endstation. Bayern München, Rela Madrid, Manchester City und Ateltico Madrid machen sich die Sache unter sich aus.