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Derby-Kessel! Rapid-Fans ziehen vor Gericht

Die Vorfälle rund um das Wiener Derby vom 16. Dezember beschäftigen jetzt die Justiz. Beschwerden gegen die Polizei gingen bei Gericht ein.

Heute Redaktion
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Auf dem Rasen in der Generali Arena fertigte die Wiener Austria den Erzrivalen Rapid Wien mit 6:1 ab. Das sahen über 1.300 grün-weiße Anhänger nicht live im Stadion. Auf dem Weg zur Arena wurde der Fanmarsch der Hütteldorfer von der Polizei gestoppt. Die Rapid-Fans wurden knapp sieben Stunden von den Exekutivkräften eingekesselt, nachdem zuvor Gegenstände auf die Südosttangente geflogen waren.

Gegen das Vorgehen der Exekutivkräfte ziehen die Rapid-Fans jetzt vor Gericht. "Wir haben immer kritisiert, dass das Verhalten nicht verhältnismäßig war", wird Helmut Mitter von der "Rechtshilfe Rapid" in der Wiener Zeitung zitiert. 24 Beschwerden gingen am Wiener Verwaltungsgericht ein. "Da es nicht möglich ist, gegen einzelne Polizisten vorzugehen, reichen wir eine Maßnahmenbeschwerde gegen die Behörde ein. Wir kritisieren aber auch den Einsatz als Ganzes."

Schadensersatz-Zahlungen?

Dadurch soll überprüft werden, ob Handlungen der Exekutive rechtswidrig waren. Eine Verhandlung ist für die nächsten Wochen geplant. Im Rahmen dieser soll es zu einem Lokalaugenschein durch die zuständige Richterin kommen.

Sollte zugunsten der grün-weißen Anhänger entschieden werden, könnten so Amtshaftungsansprüche wie etwa Schadensersatzzahlungen entstehen.

Laut dem Verwaltungsrechtsexperten Daniel Ennöckl haben die Hütteldorfer Anhänger gute Chancen. "Ich kann mir nicht vorstellen, dass das Gericht es für zulässig erachtet, dass 1.337 Menschen stundenlang festgehalten werden, weil fünf Menschen Schneebälle geworfen haben." (Heute Sport)