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Deutsch-Türkischer Boxer schießt gegen Mesut Özil

Ünsal Arik mischt sich in die Özil-Debatte ein. Der Boxer ist Deutscher mit türkischen Wurzeln, schießt nun gegen den Kicker.

Heute Redaktion
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Ünsal Arik ist Profi-Boxer. Er tritt im Superweltergewicht an, gewann 25 seiner 27 Kämpfe - 22 davon durch K.o. Viele kennen den 37-Jährigen aber nicht wegen seiner Leistungen im Ring, sondern seiner politischen Aussagen.

Arik wurde im deutschen Parsberg geboren. Seine Wurzeln liegen in der Türkei. Der Boxer ist bekennender Erdogan-Gegner. Er protestierte schon mehrfach öffentlich gegen den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoan.

Boxer kritisiert Özil

Jetzt meldete sich Arik wieder zu Wort. Er griff in der "FAZ" den Kicker Mesut Özil an. Özil hatte durch sein Treffen mit Erdogan vor der WM für Aufregung gesorgt. Nun sieht sich Özil als Rassismus-Opfer und kehrt dem DFB-Team den Rücken zu.

Die Debatte um Özil schlägt hohe Wellen. Arik meint, es sei "traurig, dass ihn der DFB nicht vorher rausgeschmissen hat. Özil hat sich auf die Seite eines Diktators gestellt. Dann kann man auch zu Özil sagen: 'Du unterstützt politische Werte, für die wir nicht stehen. Also können wir dich nicht zur WM mitnehmen.' Das ist nicht rassistisch, sondern richtig."

Özil rechtfertigte sich, den politischen Führer Erdogan von der Person zu Trennen. Arik: "Eine dümmere Aussage habe ich noch nicht gehört. Das hieße ja, der Präsident darf alles machen, unschuldige Leute einsperren, Kriege führen, und ich muss ihn immer unterstützen?"

"Das war eine geplante Aktion im Wahlkampf. Jeder, der Erdogan unterstützt, ist ein Mittäter. Alles, was Özil gerade macht, ist politisch."

Auf Facebook und Co. hatte der Arsenal-Legionär am Sonntag ein langes Statement veröffentlicht und seine Sicht der Dinge verraten:



Özil erklärte, er habe sich zu dem Foto mit Erdogan aus Respekt vor dessen Präsidenten-Amt bereit erklärt – unabhängig von der Person. Ähnlich hätten die Queen oder die englische Premierministerin Theresa May gehandelt, als sie sich mit Erdogan trafen.

"Ich bin Fußballspieler und kein Politiker. Unser Treffen stellte keine Bekräftigung oder Unterstützung jedweder politischer Handlungen dar. Wir haben nur über das Thema gesprochen, über welches wir immer reden: Fußball. Denn Erdogan war in seiner Jugend selbst Spieler", setzte Özil fort.

Er würde die Aufnahme wieder machen. "Egal, wie die letzte Wahl ausgegangen ist, oder die Wahl davor, ich hätte das Foto trotzdem gemacht."

"Habe zwei Herzen"



Außerdem verwies der 29-Jährige auf seine Wurzeln. "Ich habe zwei Herzen, das eine ist deutsch, das andere türkisch", schrieb er. Seine Mutter habe ihn stets gelehrt, Respekt zu zeigen und nie zu vergessen, "wo ich herkomme". Hätte er sich geweigert, Erdogan zu treffen, hätte er seine Wurzeln verleugnet, meinte Özil.

(Heute Sport)