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Deutsche Fußballfans bergen EHEC-Gefahr

Das Gastspiel von Deutschland in Wien im Rahmen der EM-Qualifikation bringt viele Fans aus dem Nachbarland nach Wien - auch aus Norddeutschland.

Heute Redaktion
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Angesichts des dort herrschenden EHEC-Keims gar nicht ungefährlich für die Stadionbesucher. Wenn es blöd hergeht, ist eine Ansteckung durch infizierte Deutsche durchaus möglich, wie der Wiener Sozialmediziner Michael Kunze erläuterte.
Als Gefahrenherd gilt die Stadiontoilette"Das kann man nicht ausschließen", so Kunze, auch wenn die Übertragung von Mensch zu Mensch als eher selten gilt. Als großer Gefahrenherd gilt die Stadiontoilette. Die Verbreitung der Keime erfolgt über direkten Kontakt durch eine sogenannte Schmierinfektion. "Wenn jemand den Keim ausscheidet und der nächste sich die Hände nicht wäscht, wäre eine Übertragung möglich", so Kunze. "Man müsste mit den Ausscheidungen eines Betroffenen in Berührung kommen."
Der Sozialmediziner empfiehlt, nicht aufs Händewaschen zu verzichten. Auch die Toilettenhygiene zu verstärken wäre vonseiten des Stadions kein Fehler. "Ich würde sogar Desinfektionsmittel aufstellen", meinte der Experte. "Eine Ansteckung sei zwar sehr unwahrscheinlich, aber nicht vollkommen ausgeschlossen, wenn er ein Ferkel ist und ich ein Ferkel bin", so Kunze.
Da die Inkubationszeit der Darmerkrankung bis zehn Tage dauern kann, rechnet Kunze damit, dass es durch den Besuch der Fans aus dem Nachbarland zu weiteren deutschen EHEC-Kranken in Österreich kommen kann. "Wien wäre darauf vorbereitet", sagte der Mediziner. Auch im Akutfall gebe es in dem Stadion medizinische Hilfe, "falls jemand durch die Durchfallerkrankung kollabiert".

APA/Red.

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