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Deutscher Schiri! Serben wittern eine Verschwörung

Serbiens 1:2 gegen die Schweiz hat ein Nachspiel. Der Verbands-Präsident spricht von einer Verschwörung.

Heute Redaktion
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Nach der bitteren 1:2-Niederlage gegen die Schweiz steht Schiedsrichter Felix Brych heftig in der Kritik. Serbiens Verbandspräsident Slaviša Kokeza wittert eine Verschwörung gegen seine Mannschaft. Der Deutsche soll gemeinsam mit der FIFA das Spiel manipuliert haben.

Der Schiedsrichter ist Schuld

Der 42-jährige Dr. Felix Brych ist seit 2007 FIFA Schiedsrichter, pfiff im Vorjahr unter anderem das Champions League Finale zwischen Real Madrid und Juventus Turin. Das Spiel zwischen Serbien und der Schweiz wird trotzdem länger in seiner Erinnerung bleiben.

In Serbien gilt Brych als Hauptschuldiger für das Spielergebnis. "Ich würde ihn nach Den Haag schicken, damit man ihm den Prozess macht, so wie man uns den Prozess gemacht hat", wettert der serbische Trainer Mladen Krstaji. Die die Boulevard-Zeitung "Alo" schrieb: "Der Deutsche hat uns bestohlen. Der Unparteiische massakrierte unsere Mannschaft."

Die Verschwörung

Verbandspräsident Slaviša Kokeza legte in einem Interview mit der "BBC" sogar noch einen oben drauf. Er will nun eine Verschwörung der FIFA gegen die Serben enttarnt haben. "Ich glaube nicht, dass die FIFA etwas dagegen unternehmen wird. Denn es geschah nach ihrem Willen" kommentierte er seine offizielle Beschwerde gegen Brych.

Kokeza ist sich außerdem sicher, dass die FIFA ganz bewusst ein deutsches Schiedsrichterteam gewählt hat. Damit wollten sie angeblich dem serbischen Fußball schaden. "Das Team, die Betreuer, alle Serben sind sehr enttäuscht und frustriert über diese Ungerechtigkeit der FIFA. Wir alle wissen, dass mehr als die Hälfte der Schweizer Bevölkerung deutsch ist", behauptete Kokeza.

Dagegen spricht: Unter den etwas über acht Millionen Einwohnern in der Schweiz sind nur knapp 300.000 Deutsche.

Spiel der Emotionen

Bereits vor dem Spiel stichelten Serbiens Spieler gegen die Schweizer Stars wie Granit Xhaka und Xherdan Shaqiri aufgrund ihrer albanischen bzw. kosovorischen Wurzeln. Ausgerechnet die beiden waren es dann auch, die die Tore für die Schweiz erzielten. Mit ihrem Jubel sorgten sie für weitere Provokation, weswegen jetzt sogar die FIFA ermittelt.

Beim Stand von 1:1 kam es zu einer nach wie vor umstrittenen Szene. Serbiens Stürmer Aleksandar Mitrovic ging gegen zwei Schweizer Verteidiger zu Boden. Schiedsrichter Brych entscheid jedoch auf Offensivfoul gegen Mitrovic.

Jetzt stehen die Serben mächtig unter Druck. Im letzten Spiel der Gruppenphase am Mittwoch hilft ihnen nur ein Sieg gegen Brasilien (Live ab 20:00 Uhr im "Heute"-Ticker).

(mpa)