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Deutschland geht gegen die Schweiz unter

Heute Redaktion
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Die beiden EM-Topfavoriten haben in ihren Testspiel-Auftritten unterschiedliche Leistungen abgeliefert. Während sich Titelverteidiger Spanien in St. Gallen mit 2:0 gegen Serbien durchsetzte, kam Vize-Europameister Deutschland in Basel gegen die Schweiz mit 3:5 unter die Räder. So viele Gegentore hatte die DFB-Truppe zuletzt beim 1:5 in Rumänien am 28. April 2004 kassiert, für die Eidgenossen wiederum war es der erste Sieg über den dreifachen Weltmeister seit fast 56 Jahren.

Die Top-Favoriten auf den Fußball-Europameistertitel haben am Samstag in ihren Testspielen wenig überzeugende Auftritte abgeliefert. Während sich Spanien in St. Gallen immerhin noch zu einem 2:0 gegen Serbien mühte, kassierten die Niederlande vor eigenem Publikum gegen Bulgarien eine 1:2-Niederlage. Für Deutschland setzte es in Basel sogar eine 3:5-Ohrfeige gegen die Schweiz. So viele Gegentore hatte die DFB-Truppe zuletzt beim 1:5 in Rumänien am 28. April 2004 kassiert, für die Eidgenossen wiederum war es der erste Sieg über den dreifachen Weltmeister seit fast 56 Jahren.

Ohne acht Bayern-Akteure präsentierten sich die erst in der Früh aus dem Trainingslager in Südfrankreich angereisten Deutschen vor allem in der Defensive desolat. Die Abwehr vor dem überraschend im Tor eingesetzten Debütanten Marc-Andre ter Stegen war nicht nur bei den drei Gegentoren von Eren Derdiyok (21., 23., 50.) sowie den Treffern von Stephan Lichtsteiner (67.) und Admir Mehmedi (76.) orientierungslos.

Abwehr ein Trümmerfeld

Mats Hummels mit seinem ersten DFB-Tor (45.), Andre Schürrle (64.) und Marco Reus (72.) betrieben lediglich Schadensbegrenzung. Auf Teamchef Joachim Löw wartet im Trainingslager, in das am Samstagabend auch die Bayern-Akteure um Kapitän Philipp Lahm einrückten, noch sehr viel Arbeit. Dennoch warnte der Ex-Austria- und Tirol-Trainer vor Panikreaktionen: "Nach den sehr intensiven Einheiten wusste ich schon, dass die Frische fehlt. Wir haben jetzt zwei Wochen Zeit, um daran zu arbeiten. Die Abstimmung wird besser, da bin ich sicher."

Spanien müht sich ab

Im Vergleich zu Deutschland hatte Spanien sogar das Fehlen sämtlicher Barcelona-, Bilbao- und Chelsea-Kicker zu verkraften. Doch auch ohne Xavi, Andres Iniesta, Fernando Torres und Co. kamen die Iberer in St. Gallen zu einem - wenn auch unspektakulären - 2:0 über Serbien. Die Treffer für den Titelverteidiger, der im Moment in Vorarlberg trainiert, erzielten Debütant Adrian Lopez (64.) und Santi Cazorla (74./Elfer).

Die Spanier bekamen es mit einem Gegner zu tun, der von Sinisa Mihajlovic bei dessen erstem Match als Teamchef mit einer strikten Defensivtaktik aufs Feld geschickt wurde. Für das meiste Aufsehen sorgten die serbischen Fans, die mehrfach Feuerwerkskörper und Rauchbomben auf das Spielfeld warfen.

Rekordmann Casillas

Der persönliche Erfolg von Iker Casillas wurde dadurch aber nicht getrübt. Der spanische Goalie feierte mit Spanien bisher 94 Länderspielsiege - genauso viele wie Lilian Thuram. Der frühere Weltklasse-Verteidiger benötigte dafür mit Frankreich allerdings 142 Partien, Casillas reichten 128 Einsätze.

Portugal blamabel

Spaniens Nachbar Portugal wusste in seinem Test-Auftritt nicht zu überzeugen. In Leiria schaute gegen Mazedonien nur ein 0:0 heraus, der bis zur 73. Minute eingesetzte Cristiano Ronaldo und seine Kollegen konnten den Abwehrriegel der Gäste nicht knacken. Weil die Dänen in Hamburg eine hochverdiente 1:3-Niederlage gegen Brasilien bezogen, präsentierten sich alle vier Teams der sogenannten EM-Todesgruppe - Deutschland, Niederlande, Portugal und Dänemark - schwach.

Polen souverän

Einen gelungenen EURO-Probegalopp lieferten hingegen die Polen ab. Der Co-Gastgeber gewann in Klagenfurt gegen die Slowakei dank eines Treffers des gebürtigen Franzosen Damien Perquis (20.) mit 1:0. Die wohl mit der vermeintlichen EM-Stammformation angetretenen Polen erspielten sich gegen schwache Slowaken, bei denen Salzburg-Legionär Dusan Svento durchspielte, zahlreiche Chancen, einzig die Chancenauswertung ließ zu wünschen übrig.

Hodgson mit erfolgreichem Debüt

Grund zur Zufriedenheit hatten auch die Engländer, die sich in Oslo gegen Norwegen mit 1:0 durchsetzten. Ashley Young erzielte bereits in der 9. Minute den entscheidenden Treffer und bescherte seinem Coach Roy Hodgson damit ein erfolgreiches Teamchef-Debüt.

Tschechen siegen

Zu einem Erfolg kamen auch die Tschechen - gegen Israel gab es in Hartberg nach Treffern von Milan Baros (17./Elfmeter) und David Lafata (93.) bzw. Itay Shechter (45.) ein 2:1.

Gruppengegner Griechenland hingegen erreichte in Kufstein gegen Slowenien nur ein 1:1. Die Partie war in der zweiten Hälfte vorübergehend durch Rangeleien zwischen wenigen slowenischen und griechischen Fans überschattet. Der Grieche Panagiotis Kone wurde von Schiedsrichter Robert Schörgenhofer wegen einer Tätlichkeit mit Rot vom Platz geschickt (91.).

APA/red.

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