Hatten sie Kontakt mit ihm?

DiCaprio, Diaz, Willis: Promis in Epstein-Akte erwähnt

170 Namen stehen auf der veröffentlichten Liste in Zusammenhang mit dem Missbrauchsskandal um Jeffrey Epstein. Auch große Stars werden genannt.

Heute Entertainment
DiCaprio, Diaz, Willis: Promis in Epstein-Akte erwähnt
In den Epstein-Dokumenten befinden sich auch die Namen von Naomi Campbell, Bruce Willis, Cameron Diaz oder Leonardi DiCaprio.
REUTERS (Fotomontage)

Einmal mehr erschüttert der Skandal um Jeffrey Epstein (†66, 2019) die Welt. Er war bekannt für seine Nähe zu prominenten Persönlichkeiten, darunter Politiker, Wissenschaftler und Mitglieder der High Society. Der amerikanische Finanzier geriet 2008 erstmals in die Schlagzeilen, als er wegen sexuellen Missbrauchs Minderjähriger angeklagt wurde. Damals schloss er einen umstrittenen Deal mit der Staatsanwaltschaft ab und verbrachte lediglich 13 Monate im Gefängnis. Der Fall erlangte erneut Aufmerksamkeit, als im Jahr 2019 neue Anklagen gegen ihn erhoben wurden, was schließlich zu seiner erneuten Verhaftung führte. Kurze Zeit später soll er in seiner Gefängniszelle Selbstmord begangen haben.

Kürzlich wurden Dokumente aus seiner Akte offen gelegt. Diese werfen einen neuen Blick auf die Verbindungen des verstorbenen Unternehmers zu namhaften Stars. Die Unterlagen zeigen genauer, wie viel Wert der verurteilte Sexualstraftäter auf Kontakte zu reichen und mächtigen Menschen legte. Während Namen wie Bill Clinton (77), Donald Trump (77) oder Prinz Andrew (63) bereits seit längerem mit ihm und seiner Komplizin Ghislaine Maxwell (62) in Zusammenhang gebracht wurden, scheinen nun auch etliche Promis der Elite Hollywoods auf.

Dokumente veröffentlicht

Vor zwei Wochen erließ die New Yorker Richterin Loretta Preska eine Anordnung, die die "vollständige" Offenlegung der Identität von 170 erwähnten Personen im Zuge der Ermittlungen und bei Zeugenbefragungen vorsah. Bisher waren diese in den Gerichtsakten mit Decknamen unkenntlich gemacht worden. Man sah aber keine rechtlichen Gründe mehr, diese unter Verschluss zu halten. Die Maßnahme steht im direkten Zusammenhang mit einer Verleumdungsklage, die die US-Klägerin Virginia Giuffre (40) im Jahr 2015 gegen Ghislaine Maxwell eingereicht hatte.

Virginia Roberts Giuffre mit einem Foto von sich als Teenager. Damals wurde sie Opfer von sexuellem Missbrauch durch den verurteilten Sexualstraftäter Jeffrey Epstein.
Virginia Roberts Giuffre mit einem Foto von sich als Teenager. Damals wurde sie Opfer von sexuellem Missbrauch durch den verurteilten Sexualstraftäter Jeffrey Epstein.
IMAGO/ZUMA Wire

Epstein erwähnte Promi-Namen vor Opfer

Johanna Sjoberg, eine der Zeuginnen, welche zu Epsteins ehemaligen Masseurinnen und Opfern zählt, wurde 2016 in Bezug auf eine Verleumdungsklage gegen Ghislaine Maxwell befragt. Im Gespräch mit ihr wurden laut den Unterlagen etliche bekannte Namen erwähnt. Sie erklärte, dass Epstein vor ihr öfters am Telefon war und anschließend behauptete, Stars wie Leonardo DiCaprio (49) oder Cate Blanchett (54) am Hörer gehabt zu haben: "Als ich über sie sprach, war es, als ich ihn [Epstein] massierte, und er sich selbst befriedigte – zu dieser Zeit telefonierte er viel, und einmal sagte er: 'Oh, das war Leonardo,' oder 'Das war Cate Blanchett oder Bruce Willis.' So etwas."

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    US-Milliardär Jeffrey Epstein (M.) wurde des sexuellen Missbrauchs von Minderjährigen beschuldigt. (Archivbild)
    US-Milliardär Jeffrey Epstein (M.) wurde des sexuellen Missbrauchs von Minderjährigen beschuldigt. (Archivbild)
    Reuters

    Sjoberg bestritt in ihren Aussagen allerdings, diese Stars je getroffen oder an der Seite von Epstein gesehen zu haben. Viel mehr hätte er vor ihr Namedropping betrieben. Treffen zwischen ihr, Musiker Michael Jackson (†50, 2009) und Magier David Copperfield (67) hätte es wiederum gegeben, sie hätte mit ihnen aber keinen sexuellen Kontakt gehabt und diese auch nicht massieren müssen.

    Stars dementieren Kontakt

    Auch Cameron Diaz (51), Kevin Spacey (64) oder Naomi Campbell (53) tauchen namentlich in den Gerichtsunterlagen auf. Ihre Nennung deutet jedoch nicht auf eine Beteiligung an Epsteins Verbrechen hin oder impliziert ein Fehlverhalten von ihnen – sie wurden ebenfalls auf irgendeine Weise in die Gespräche des amerikanischen Finanziers verwickelt oder in Zeugenaussagen involviert. 

    Ein Sprecher von Leonardo DiCaprio hat laut Medien jeglichen Kontakt zwischen ihm und Epstein dementiert. Ein Vertreter von Diaz betonte ebenfalls: "Cameron hat Jeffrey Epstein nie getroffen, war nie am selben Ort wie er und hatte keinerlei Verbindung zu ihm, unabhängig davon, ob er ihren Namen erwähnt oder angedeutet hat, dass er sie kennt." Auch das Team von Blanchett erklärte, sie habe Epstein weder getroffen noch mit ihm telefoniert.

    Als ich hörte, was er getan hatte, wurde mir genauso schlecht wie allen anderen.
    Naomi Campbell
    Supermodel

    Campbell meldete sich 2019 mit einem Video auf YouTube, um über ihre Verbindung zu Epstein Stellung zu nehmen. Man hatte sie auf mehreren Fotos gesichtet: "Ich finde es außergewöhnlich, dass von all den Hunderttausenden Menschen, neben denen ich bei einer öffentlichen Veranstaltung gestanden habe, um ein Foto zu machen, nur diese wenigen ausgewählt wurden."

    Sie gab zu, er hätte ihr ihren Expartner Flavio Briatore (73) vorgestellt. Das Supermodel stellte allerdings in ihrem Statement über Epstein klar: "Was er getan hat, ist nicht zu rechtfertigen. Und als ich hörte, was er getan hatte, wurde mir genauso schlecht wie allen anderen, denn da waren eine ganze Menge Sexualstraftäter und Gott sei Dank hatte ich gute Menschen um mich, die mich vor ihnen beschützten. Aktuell, stehe ich auf der Seite der Opfer. Sie tragen Narben fürs Leben." Die 53-Jährige merkte an, es wären "besorgniserregende Zeiten", wenn "die negativen Handlungen von Nachbarn, Kollegen oder sogar eines Mitarbeiters Sie irgendwie auch schuldig machen können, einzig allein durch Assoziation."

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      Amadeus-Abräumerin Melissa Naschenweng entspannt sich nach der Preisverleihung im Pool.
      Amadeus-Abräumerin Melissa Naschenweng entspannt sich nach der Preisverleihung im Pool.
      Melissa Naschenweng/Instagram
      red
      Akt.