Hat Charles Leclerc seinem Ferrari-Teamkollegen Lewis Hamilton in Austin eine kleine Retourkutsche verpasst? Genau das vermutet Sky-Experte Timo Glock.
"In Baku wurden die Plätze nicht zurückgetauscht. Vielleicht war das also eine kleine Retourkutsche von Charles", meinte der frühere Formel-1-Pilot nach dem USA-GP in Austin.
Tatsächlich wehrte sich Leclerc in Runde 22 mit allem, was er hatte: Hamilton war auf frischeren Medium-Reifen unterwegs und hatte per Funk sogar den Hinweis bekommen: "Hamilton hat DRS." Doch der Monegasse machte die Tür zu – außen, innen, überall. Kein Vorbeikommen! Erst als Leclerc nach mehreren harten Kurven-Duellen wieder Luft hatte, funkte Ferrari an Hamilton: "Charles geht diese Runde an die Box."
Die Baku-Vorgeschichte
Beim Azerbaijan Grand Prix 2025 in Baku war bei ScuderiaFerrari eine Stallorder vorgesehen, bei der CharlesLeclerc zunächst seinen Platz an LewisHamilton überließ – mit der Absicht, dass Hamilton ihn auf frischen Reifen angreift und Leclerc anschließend wieder vorbeigeht. Letztlich gelang der Rücktausch jedoch nicht korrekt, da Hamilton das Signal "zu spät" erhalten habe und somit die Position nicht zurückgab — Leclerc blieb außer Acht gelassen.
Der Brite schwieg, während Leclerc tatsächlich sofort zum Reifenwechsel abbog. Eine Stallorder habe es nicht gegeben, erklärte Hamilton später – und wollte das Thema offenbar abhaken. Leclerc selbst ließ seine kämpferische Funkansage "Ich will keine Zeit verlieren!" für sich sprechen.
"Scheinbar darf man bei Ferrari also frei fahren", meinte Glock. Am Ende hielt Leclerc Platz drei – direkt vor Hamilton, der damit erneut knapp am ersten Ferrari-Podium vorbeischrammte. Es war schon das vierte P4-Ergebnis des siebenfachen Weltmeisters in diesem Jahr. In den Sprints läuft’s für ihn besser: Sieg in China, Dritter in Miami.
Nach dem Rennen blieb Hamilton gelassen: "Mit P3 und P4 haben wir als Team gute Punkte erzielt. Die nehmen wir mit und müssen versuchen, ob wir in den kommenden Wochen daran anknüpfen können," sagte er bei Sky.
