Tod von Franzoso

Die erschütterndsten Tragödien der Ski-Geschichte

Der Tod von Matteo Franzoso schockt die Ski-Welt. Die Liste an tragischen und folgenschweren Unfällen ist lang – auch in der jüngeren Vergangenheit.
Sport Heute
16.09.2025, 19:01
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Vergangene Woche kam Italiens Abfahrts-Ass Matteo Franzoso bei der Vorbereitung auf die neue Ski-Saison schwer zu Sturz. Am Montag gab es traurige Gewissheit: Nachdem er in künstlichen Tiefschlaf versetzt worden war, verlor der Sportler im Krankenhaus sein Leben.

Die Sportwelt trauert um den 25-Jährigen. Sein tragisches Schicksal lässt zudem rund um den gefährlichen Sport die Alarmglocken schrillen. Ein Blick in die jüngere Ski-Vergangenheit zeigt eine ganze Reihe dramatischer Unfälle auf den Pisten.

Cyprien Sarrazin (2024)

Im Dezember 2024 kam der französische Abfahrer im Training für das Weltcup-Rennen in Bormio schwer zu Sturz. Er zog sich eine Gehirnblutung sowie Verletzungen an Bein und Fuß zu. Sarrazin musste auf die Intensivstation gebracht und in einen künstlichen Tiefschlaf versetzt werden. Zeitweise schwebte er in Lebensgefahr. Sein Arzt Stéphane Bulle erklärte später: "Wenn man aus diesem Koma erwacht, ist man sehr erschöpft. Und es ist sehr kompliziert, ein normales Leben zu führen, einen normalen Sprachfluss zu haben." Der Sturz beendete seine Saison abrupt und warf den Spitzenfahrer monatelang zurück. Langsam tastet er sich in seinen Alltag zurück.

Tereza Nova (2024)

Die tschechische Olympiastarterin von 2022 verunglückte im Jänner 2024 bei einem Rennen in Garmisch-Partenkirchen auf der Kandahar-Piste. Die 27-Jährige erlitt ein schweres Schädel-Hirn-Trauma, eine Verletzung der Halsschlagader sowie einen Bruch der Augenhöhle. Wochenlang lag sie im Koma, musste mehrfach operiert werden und kämpfte ums Überleben. Heute sitzt Nova noch im Rollstuhl, arbeitet sich aber Schritt für Schritt zurück ins Leben. "Es ist das härteste Rennen ihres Lebens", sagte ihre Mutter und betonte, dass Tereza bereits viele Meilensteine erreicht habe – auch wenn noch ein weiter Weg vor ihr liegt. Im Alltag trägt sie einen Schutzhelm.

Matilde Lorenzi (2024)

Die erst 19-jährige Italienerin, Mitglied des Militärteams CS Esercito und nationale Super-G-Meisterin, verunglückte bei einem Training im Schnalstal tödlich. Ihre Familie gründete anschließend die Stiftung "Matildina4Safety", die für mehr Sicherheit im Skisport kämpft.

Urs Kryenbühl (2021)

Der Schweizer erlebte bei der Kitzbühel-Abfahrt einen der schlimmsten Stürze der letzten Jahre. Bei über 140 km/h verlor er kurz vor dem Ziel die Kontrolle und schlug hart auf. Mit Schädel-Hirn-Trauma und weiteren Verletzungen musste er ins Krankenhaus geflogen werden. Er überlebte, doch der Unfall prägte seine Karriere dauerhaft.

Marc Gisin (2018)

Der Schweizer stürzte auf der Saslong in Gröden so heftig, dass er bewusstlos im Schnee lag und per Helikopter ins Krankenhaus gebracht werden musste. Mehrere Rippenbrüche waren die Folge. Zwei Jahre später beendete er seine Karriere.

Max Burkhart (2017)

Nur wenige Wochen nach Poissons Tod starb der 17-jährige Nachwuchsfahrer vom SC Partenkirchen in Lake Louise. Er stürzte in ein Fangnetz, verletzte sich schwer im Unterleib und verstarb einen Tag später im Krankenhaus.

David Poisson (2017)

Der französische Speed-Spezialist und WM-Bronzemedaillengewinner von 2013 verunglückte im November 2017 bei einem Training in Nakiska, Kanada. Kurz vor dem Ziel verlor er einen Ski und prallte gegen einen Baum. Er erlag noch an der Unfallstelle seinen Verletzungen.

Nick Zoricic (2012)

Der kanadische Skicross-Profi kam beim Weltcup-Finale in Grindelwald ums Leben. Nach einem Sprung kam er von der Strecke ab und prallte in ein Sicherheitsnetz. Trotz sofortiger Hilfe konnte sein Leben nicht gerettet werden.

Hans Grugger (2011)

Der Österreicher verunglückte im Training zur Kitzbüheler Abfahrt schwer. An der berüchtigten "Mausefalle" stürzte er und erlitt lebensgefährliche Kopf- und Brustverletzungen. Nach monatelanger Reha kämpfte er sich ins Leben zurück, eine Rückkehr in den Weltcup blieb aber unmöglich.

Daniel Albrecht (2009)

Beim Training zur Hahnenkamm-Abfahrt in Kitzbühel verlor der Schweizer nach einem Sprung die Kontrolle, überschlug sich mehrmals und erlitt ein schweres Schädel-Hirn-Trauma. Er lag fast drei Wochen im künstlichen Koma. Nach langer Rehabilitation kehrte er in den Weltcup zurück, erreichte aber nicht mehr seine früheren Erfolge.

Matthias Lanzinger (2008)

Der Österreicher kam beim Super-G in Kvitfjell schwer zu Sturz und zog sich komplizierte Beinbrüche zu. Wegen Durchblutungsstörungen musste ihm der linke Unterschenkel amputiert werden. Seine Weltcup-Karriere war beendet – doch Lanzinger kämpfte sich ins Leben zurück und wurde später auch im Parasport erfolgreich aktiv.

Shelley Glover (2004)

Die Kanadierin galt als eines der größten Talente ihres Landes, als sie mit nur 17 Jahren bei einem Super-G-Training in Mont Tremblant stürzte und ums Leben kam. Bis heute setzt sich die Shelley Glover Foundation für Mädchen und Frauen im Sport ein.

Werner Elmer (2002)

Nur ein Jahr nach Beltramettis Unglück kam es in Val d’Isère zur nächsten Tragödie. Der 20-jährige Schweizer kollidierte im Dezember 2002 mit einem Streckenposten und verstarb noch an der Unfallstelle.

Silvano Beltrametti (2001)

Das Schweizer Supertalent stürzte im Dezember 2001 in Val d’Isère schwer. Nach dem Kontrollverlust durchschnitt er in die Fangzäune, prallte gegen einen Baum und verletzte sich an der Wirbelsäule. Seither ist er querschnittsgelähmt. Sein Unfall führte zur Einführung der blauen Linien auf den Rennpisten.

Régine Cavagnoud (2001)

Die französische Super-G-Weltmeisterin stieß bei einem Trainingslauf am Hintertuxer Gletscher mit einem deutschen Betreuer zusammen. Sie erlitt schwerste Kopfverletzungen und starb wenige Tage später in Innsbruck.

Ulrike Maier (1994)

Die zweifache Super-G-Weltmeisterin kollidierte bei der Weltcup-Abfahrt in Garmisch-Partenkirchen mit einem Zeitnehmungspfahl. In der Klinik in Murnau konnten die Ärzte nur noch ihren Tod feststellen. Ihr Unfall gilt bis heute als einer der dunkelsten Momente im alpinen Skisport.

Peter Wirnsberger II (1992)

Österreichs Kombinations-Junioren-Weltmeister war vor den Salzburger Landesmeisterschaften beim freien Skifahren unterwegs. Dabei kam er zu Sturz und prallte in einen Holzzaun. Die Verletzungen waren so schwer, dass er noch am selben Tag verstarb.

Gernot Reinstadler (1991)

Der junge Tiroler verunglückte bei der erstmals ausgetragenen Abfahrts-Qualifikation am Lauberhorn in Wengen. Im Ziel-S prallte er in ein Fangnetz und zog sich massive innere Verletzungen zu. Wenige Stunden später starb der 20-Jährige im Spital von Interlaken.

Sepp Walcher (1984)

Bei einer Volksabfahrt in Rohrmoos kam der Abfahrts-Weltmeister von 1978 schwer zu Sturz. Der Steirer konnte nicht mehr gerettet werden. Sein Tod löste weit über den Rennsport hinaus große Betroffenheit aus.

{title && {title} } red, {title && {title} } 16.09.2025, 19:01
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