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Bizarre Maradona-Show im Reich des Drogen-Kartells

Heute Redaktion
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Barfuß dirigiert Diego Maradona die Kicker von Dorados de Sinaloa. Die Fußball-Legende mit Drogen-Vergangenheit lebt nun mitten im Reich des Kartells.

Sinaloa ist auch in Österreich vielen Menschen ein Begriff. Mit Fußball bringen die mexikanische Region nur wenige in Verbindung. Viel eher mit Dokumentationen auf Netflix und anderen Streamingdiensten.

Der Hintergrund: Es ist die Heimat des berüchtigten Sinaloa-Kartells. Bis zu seiner US-Auslieferung 2017 verschanzte sich mit Joaquín Guzmán (El Chapo) einer der gefürchtetsten und berühmtesten Drogenbosse in Sinaloa.

Maradona übernimmt Kommando im Drogen-Sumpf

Nun schafft es die Region durch eine weitere schillernde Gestalt in die internationalen Schlagzeilen. Diego Maradona, die Hand Gottes, die lebende Fußball-Legende, trainiert den hiesigen Fußball-Klub. Sportlich könnte es für den Verein besser laufen. Aktuell hält der Klub in der zweiten mexikanischen Liga nach sechs Spielen bei drei Punkten – so wenige Zähler haben nur zwei andere Mannschaften.

Am Dienstag feierte das Netz die ersten Bilder einer Trainingseinheit unter dem neuen Star-Coach. Maradona löst in der Drogen-Hochburg eine ungeahnte Fußball-Euphorie aus, soll der Stadt zu einem besseren Ruf verhelfen.

Ob dieses Unterfangen gelingen kann, ist fraglich. Maradona hat eine bewegte Drogen-Vergangenheit, wurde einst zu seiner aktiven Zeit sogar wegen Kokain-Missbrauchs gesperrt. Er bezeichnet sich inzwischen als clean.

Seine größtenteils bizarren Auftritte als Star-Gast bei der WM-Endrunde in Russland zeichneten aber ein anderes Bild. Maradona wirkte wie von einem anderen Stern, schrie wild herum, gestikulierte mit hochgehaltenem Mittelfinger, schlief auf der Tribüne ein und musste von Securitys gestützt werden.

Jener Mann weilt jetzt in einem der drogenverseuchtesten Gebiete der Erde und soll zum Botschafter des Imagewandels werden. (Heute Sport)