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Diese Exotin startet für das Inselkönigreich Tonga

Heute Redaktion
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Makeleta Stephan steht keineswegs sicher auf den schmalen Langlauf-Ski. Dennoch startet sie am Donnerstag als erste Sportlerin für das kleine Inselkönigreich Tonga bei nordischen Ski-Weltmeisterschaften. Die 36-Jährige, die in Deutschland lebt, stand erst im Jänner erstmals mit Skiern auf Schnee.

Nach dem in Sotschi gestarteten Rodler Bruno Banani schreibt Stephan ein neues Kapitel in der noch jungen Wintersportgeschichte des Südsee-Staates. "Ich will einfach nur Spaß haben und mein Land repräsentieren", sagte die studierte Theologin, die erst seit Herbst 2014 für Langlauf trainiert.

"Ich hatte ganz viel Angst. Aber das war das Einzige, was mich hinderte, mein Bestes zu geben. Also habe ich sie abgelegt. Ich wusste, ich habe keine Zeit zum Angst haben", erzählt die seit 14 Jahren in Deutschland lebende Stephan.

Sie ist Teil eines breit angelegten Castingprogramms für Wintersportler aus Tonga. "Wir wollen nach dem Erfolg und der Euphorie, die Bruno Banani ausgelöst hat, weitermachen. Künftig soll es in Tonga alpine und nordische Skisportler geben, aber auch Snowboarder. Dafür haben wir bereits viele Nachwuchssportler gescoutet", berichtet Steve Grundmann, der den Skiverband von Tonga gründete und ihm als Generalsekretär vorsteht.

"Ausdauersport gefällt mir", sagte Stephan, die vom Langstreckenlauf kommt. In Pyeongchang 2018 soll sie bei Olympia starten. "Bis dahin will ich tausendmal besser sein als jetzt. Wenn ich bis jetzt 50 Kilometer auf Ski zurückgelegt habe, ist es viel." Die Qualifikation für den Klassiksprint wird ihr einziger WM-Einsatz sein. "Für mich wäre es ein Erfolg, wenn ich nicht hinfalle. Die Leute daheim sollen stolz sein."

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