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Diese Maus lebt, wo allen anderen die Luft ausgeht

Auf 6.739 Metern über dem Meer haben Forscher eine Blattohrmaus entdeckt – außer Menschen wurde kein anderes Säugetier je in dieser Höhe gesichtet.

Roman Palman
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<em>Phyllotis xanthopygus rupestris</em> kommt hauptsächlich in den Anden vor.
Phyllotis xanthopygus rupestris kommt hauptsächlich in den Anden vor.
Wikimedia/Thomas Bell & Charles Darwin, gemeinfrei

Auf dem Gipfel des Vulkans Llullaillaco in Chile haben Wissenschaftler eine erstaunliche Entdeckung gemacht: Dort gibt es Leben! Völlig unerwartet trafen die Forscher in der Schnee- und Felswüste auf eine Maus. Es handelte sich dabei um einen Vertreter der gelbschwänzigen Blattohrmaus (Phyllotis xanthopygus rupestris), wie die Wissenschaftler in der Fachzeitschrift "Proceedings of the National Academy of Sciences" berichten.

Ein Video zeigt, wie der Forscher Jay Storz von der Universität von Nebraska dem herzigen Nager nachstellt und ihn etwas rabiat einfängt. Offenbar ist es diesem tierischen Mini-Reinhold-Messner gelungen, diesen kalten, kargen und sauerstoffarmen Lebensraum trotz aller widriger Umstände für sich zu erobern. Kein anderes Säugetier wurde jemals in dieser Höhe gesichtet.

Allerdings bleiben zu der gelbschwänzigen Blattohrmaus noch viele Fragen offen. So ist bislang völlig unklar, von was sich das kleine Tier rund 2.000 Meter oberhalb jeglicher Vegetation ernährt. 

Der bisherige Rekordhalter war übrigens der Großohr-Pfeifhase (Ochotona macrotis) aus dem Himalaya. Er lebt auf bis zu 6.130 Metern Höhe:

Ein Großohr-Pfeifhase (<em>Ochotona macrotis</em>) in seinem natürlichen Lebensraum
Ein Großohr-Pfeifhase (Ochotona macrotis) in seinem natürlichen Lebensraum
Wikimedia/Karunakar Rayker, CC BY 2.0
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