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Diese Vereine wurden Opfer von Flugzeug-Katastrophen

Heute Redaktion
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Bild: © Phil Noble / Reuters (X01988)

Der tragische Flugzeugabsturz des brasilianischen Teams AF Chapecoense löst Trauer und bittere Erinnerungen bei Vereinen und Fans auf der ganzen Welt aus. Denn im Laufe der Geschichte starben zahlreiche Spieler, Trainer und Funktionäre bei derartigen Katastrophen.

Das Superga-Disaster

Am 4. Mai 1949 rammte im dichten Nebel eine Maschine bei Superga einen Berg nahe der italienischen Stadt Turin. An Bord waren die Kicker des AC Torino, wie der Verein damals noch hieß (heute: Torino FC). Bekannt war die Mannschaft als "Grande Torino", denn sie gewann fünf Meisterschaften in Folge (1942/43 und nach Kriegsunterbrechung von 1946 bis 1949) und einen Cup, stellte fast ausschließlich die Spieler der italienischen Nationalmannschaft. Nahezu das gesamte Team starb bei dem Unfall mit 31 Toten, der Verein hat sich sportlich nie wieder davon erholt und gewann seit dem bloß eine Meisterschaft und drei Cup-Titel.

Das Munich Air Disaster

Auf dem Rückweg von einem Europacup-Spiel gegen Roter Stern in Belgrad legte am 6. Februar 1958 eine Maschine mit dem großen englischen Klub Manchester United einen Tankstopp in München ein. Bei schwerem Schneefall missglückte der dritte Startversuch - der Flieger brachte auf dem rutschigen Asphalt nicht genug Geschwindigkeit zum Abheben auf, durchbrach einen Zaun, traf mit einem Flügel ein Haus und explodierte. Das junge Team hatte gerade zwei Meisterschaften in Folge gewonnen und war voller junger Talente und Stars. 23 Menschen starben, darunter 8 Spieler. Einer der Überlebenden war Bobby Charlton, bis heute Rekordtorschütze des Vereins.

In den folgenden Jahrzehnten verunglückten immer wieder Fußballteams, die dabei die gesamte oder den Großteil der Mannschaft verloren: C.D. Green Cross in Chile (1961), The Strongest in Bolivien (1969), Pakhtakor Tashkent in der damaligen Sowjetunion (1979), Alianza Lima in Peru (1987), Colourful 11 in Suriname (1989) und das Nationalteam von Zambia vor der Küste Gabuns (1993).

Lesen Sie auf der nächsten Seite über die größten Flugzeugabstürze mit Teams anderer Sportarten.

Erst vor wenigen Jahren verunglückte eine Maschine des russischen KHL-Eishockey-Teams Lokomotiv Jaroslawl kurz nach dem Start in dessen Heimatstadt, als sie einen Masten streifte. Das ganze Team, darunter Olympiasieger, Weltmeister und Stanley-Cup-Gewinner, starb bei dem Unglück am 7. September 2011.

Auch die tschechische Eishockey-Nationalmannschaft wurde 1948 Opfer eines Absturzes bei dem sechs Spieler starben. Der schwedische Verein Västra Frölunda hatte 1975 hingegen Glück im Unglück: Alle Cracks überlebten den Absturz einer Cessna.

Formel-1-Weltmeister tot

Ebenfalls 1975 verunglückte im dichten Nebel ein Formel-1-Team: Das Embassy Racing Team verlor bei der Rückkehr von Tests in Frankreich sechs Mitglieder, darunter seine beiden Fahrer Tony Brise und den Doppel-Weltmeister Graham Hill, der die Maschine auch flog.

1970 stürzten gleich zwei College-Teams aus dem American Football ab: Wichita State University am 2. Oktober und die Marshall University keine fünf Wochen später. In beiden Fällen starb der Großteil der Teams.