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Dieser Tee ist so schädlich wie 100 Zigaretten am Tag

Obwohl mit allerlei gesundheitsfördernden Eigenschaften beworben, legen Studien ein erhöhtes Krebsrisiko bei großem Verzehr des Yerba-Mate-Tees nahe.

Sabine Primes
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In Maßen, nicht in Mengen: Für gesunde Erwachsene, die den Tee gelegentlich trinken, stellt er größtenteils kein Risiko dar.
In Maßen, nicht in Mengen: Für gesunde Erwachsene, die den Tee gelegentlich trinken, stellt er größtenteils kein Risiko dar.
Getty Images/iStockphoto

Zu welcher Fraktion gehörst du: Tee oder Kaffee? Wenn Tee dein liebstes Morgengetränk ist, dann aufgepasst! Denn Studien haben gezeigt, dass ein bestimmter Tee das Risiko für bestimmte Krebsarten verdreifachen kann. Einem Bericht der britischen Zeitung "Express" zufolge wird die aus Südamerika stammende Yerba Mate mit sechs verschiedenen Krebsarten in Verbindung gebracht. Obwohl sie sich mit den darin enthaltenen Mineralien, Vitaminen und Antioxidantien rühmt, zeigen Studien, dass dieses Getränk das Risiko für einige Krebsarten erhöhen kann. "Hohe Dosen und längerer Konsum von Yerba-Mate-Tee werden mit einem erhöhten Risiko für Prostata-, Blasen-, Mund-, Speiseröhren-, Lungen-, Kopf- und Halskrebs in Verbindung gebracht", so das Memorial Sloan Kettering Cancer Center.

Yerba-Mate-Tee ist ein Kräutertee, der aus den Blättern und Zweigen der Ilex paraguariensis-Pflanze hergestellt wird. Die Blätter werden in der Regel über einem Feuer getrocknet, bevor sie in heißes Wasser getaucht werden, um den Tee zu brühen. Ilex paraguariens wird eine Reihe von gesundheitlichen Vorteilen zugeschrieben, darunter die Stärkung des Immunsystems.

Krebserregender Inhaltsstoff

Laut Experten, sei dies darauf zurückzuführen, dass der Tee ein Karzinogen namens "polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK)" enthält. PAK finden sich auch in Produkten wie gegrilltem Fleisch und Tabakrauch. Die Experten: "Der Genuss von Mate, einem Aufguss aus der Pflanze Ilex paraguariensis, ist in mehreren südamerikanischen Ländern sehr verbreitet und wird mit einem erhöhten Risiko für Speiseröhrenkrebs in Verbindung gebracht. Dieses erhöhte Risiko könnte darauf zurückzuführen sein, dass Mate sehr heiß getrunken wird oder dass er potenziell krebserregende Schadstoffe enthält, wie polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe."

Eine an 1.000 Erwachsenen aus Uruguay durchgeführte Studie, die in der Fachzeitschrift "Cancer Epidemiology Biomarker and Prevention" veröffentlicht wurde, ergab, dass starke Teetrinker ein 60 mal höheres Risiko haben, an Lungenkrebs zu erkranken, als diejenigen, die den Tee nicht so häufig trinken. Das legt nahe, dass der Tee dass das Gebräu auch das Risiko für Atemwegs- und Verdauungskrebs (Speiseröhrenkrebs, Magenkrebs, Darmkrebs, Bauchspeicheldrüsenkrebs und Leberkrebs) erhöhen kann.

In einem Artikel , der 2012 in "Environmental Science and Technology" veröffentlicht wurde, erklärten die Forscher: "Jüngste Beweise zeigen, dass das Trinken von Mate eine Hauptquelle für die Exposition gegenüber PAK sein kann und möglicherweise eine ebenso große Exposition verursacht wie das Rauchen von Tabak."

Auf die Temperatur achten

Das Trinken von sehr heißer Yerba Mate wird ebenfalls mit einem erhöhten Krebsrisiko in Verbindung gebracht, verglichen mit dem Trinken von weniger heißer Yerba Mate. Prinzipiell sollte natürlich jeder Tee in einer akzeptablen Temperatur getrunken werden, da häufige Verbrennungen der Speiseröhre oder des Magens auf lange Sicht in Krebs münden können.

Wie 100 Zigaretten

Während eine Studie aus dem Jahr 2019 ein Krebsrisiko im Zusammenhang mit dem Verzehr von heißen Getränken aufzeigt, gibt es andere Verbindungen zu Yerba. Eine andere Studie verglich das Trinken von Yerba-Tee mit dem Rauchen von 100 Zigaretten. Dies kommt jedoch darauf an, wie der Tee gemacht wird. Im Süden Brasiliens wird der Tee in sogenannten Kalebassen getrunken, die etwa 200 ml Flüssigkeit fassen und zu zwei Dritteln mit Yerba-Mate-Blättern gefüllt sind. Wenn der Tee auf traditionelle Weise getrunken werde, seien die Verbraucher der gleichen Menge an Benzo[a]pyren ausgesetzt, die in fünf Schachteln Zigaretten enthalten sei. Für gesunde Erwachsene, die den Tee gelegentlich trinken, stellt er größtenteils kein Risiko dar.

Benzo[a]pyren ist eine der am längsten bekannten und untersuchten krebserregenden Substanzen. Das Risiko, dass Zigarettenrauch Lungenkrebs hervorruft, wird zu einem großen Teil auf Benzo[a]pyren zurückgeführt.

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