In der Früh noch schlaftrunken ins eisige Auto steigen, bis die Heizung ihren Dienst erweist, dauert es oft einige Minuten. Viele Österreicher lassen deshalb lieber gleich ihre dicke Winterjacke an. Genau vor diesem Fehler warnt nun aber der ÖAMTC.
Denn dadurch liegt der Gurt nicht mehr eng am Körper an. Im Falle eines nur leichten Unfalls drohen deshalb schwere Verletzungen. Eigentlich sollte der Gurt bei Erwachsenen an Brustkorb und Hüftknochen, bei Kindern Brustkorb und Oberschenkel umspannen.
"Durch eine dicke Jacke liegt der Gurt beim Anschnallen oft über dem unteren Bauchraum – und dann kann schon ein Notbremsmanöver kleinere Verletzungen verursachen", weiß ÖAMTC-Techniker Steffan Kerbl. Selbst bei einem Aufprall im Stadtverkehr mit 20 km/h kann so das untere Gurtband in den Bauch einschneiden und so inneren Verletzungen führen. "Hosenträgergurte in Kindersitzen sind bei dicker Kleidung oft zu locker, hier können Nackenverletzungen auftreten", ergänzt der Experte.
Der Mobilitätsclub rät daher, vor dem Einsteigen Mantel oder Jacke auszuziehen oder die Winterbekleidung über den Gurt zu legen. Das gilt besonders für mitfahrende Kinder. "Ist es sehr kalt, hilft eine vorgewärmte Decke", rät Kerbl.
Gefahrenpotential entsteht auch durch restliche Winterbekleidung. Die Beweglichkeit ist eingeschränkt, Hauben und Schals beeinträchtigen die Sicht, Handschuhe bieten weniger Grip am Lenkrad, klobige Wintersteifel erschweren den Umgang mit den Pedalen.
"Es gibt keine Vorschriften für das Schuhwerk beim Autofahren, verboten sind Winterstiefel daher nicht – allerdings muss der:die Fahrer:in stets in der Lage sein, angemessen reagieren zu können. Kommt es wegen nicht tauglichem Schuhwerk zu einem Unfall, kann es Probleme mit der Versicherung geben", hält der ÖAMTC-Techniker abschließend fest.