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Dieses Küken schlüpfte aus einem Supermarkt-Ei

Heute Redaktion
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Ein Schweizer erfuhr in einer Doku, dass aus Supermarkt-Eiern unter Umständen Küken schlüpfen können. Er wagte das Experiment und ist jetzt ein "Hühner-Papa"

Durch eine Fernsehreportage wurde der 51-jährige Bümplizer Georg Huber darauf aufmerksam, dass Bio-Eier befruchtet sein können. Mit seiner Familie wollte er testen, ob auch in Schweizer Supermärkten befruchtete Eier angeboten werden. So kaufte Huber drei Vierer-Packungen Bio-Eier aus der Supermarktkette "Migros", legte sich eine gebrauchte Brutmaschine zu und startete das Experiment.

Verblüffende Ergebnisse

Normalerweise sind Bio-Eier nicht befruchtet. Bei Huber war dies anders: "Mindestens vier Stück waren befruchtet. Man konnte merken, dass die befruchteten Eier schwerer sind als die anderen." Er hielt die Eier auch ins Licht und konnte so erkennen, dass vier von den insgesamt zwölf Eiern befruchtet waren. Man kann dann einen roten Punkt erkennen. "Das ist immerhin ein Anteil von 33 Prozent. Das ist schon sehr erstaunlich." Die befruchteten Eier hat er anschließend in den Brutkasten gelegt und bei konstanter Temperatur gewärmt. Nach genau 21 Tagen die große Überraschung: Das erste Küken ist geschlüpft und wurde von der Familie liebevoll auf den Namen "Migrol" getauft.

Huber habe sich über die Zeit ein solides Wissen über das Ausbrüten von Eiern angeeignet. "Mit Hilfe von Youtube-Videos konnten wir uns ausgiebig über das Thema informieren", dort gäbe es zahlreiche Anleitungen und Info-Videos. "Das geschlüpfte Küken muss jetzt noch ein bis zwei Tage im Brutkasten bleiben. Das Gefieder muss erst noch trocknen." Die drei anderen geschlüpften Küken seien leider gestorben. "Vielleicht lag es an meiner Brutmaschine."

Befruchtete Eier sind "unbedenklich"

Die Migros teilte auf Anfrage von 20 Minuten mit, dass die Bio Suisse-Richtlinien eine artgerechte Tierhaltung vorschreiben würden: "Darin eingeschlossen ist die Empfehlung, dass auf 100 Hennen mindestens 1 Hahn gehalten wird", sagt Mediensprecherin Alexandra Kunz. Aus diesem Grund könne nicht ausgeschlossen werden, dass ein Ei befruchtet wird.

"Unsere Eier-Produzenten verhindern allerdings eine Bebrütung, indem die Eier in sogenannte Abrollnester gelegt werden", so Kunz. Denn für eine Bebrütung wären mindestens vier Tage Nestwärme notwendig. Kunz sagt weiter: "Befruchtete Eier sind gleichwertig wie unbefruchtete Eier und gesundheitlich absolut unbedenklich."

Das Experiment geht weiter

Die Reaktionen aus Hubers Freundeskreis auf das Experiment waren durchwegs positiv, sagt er. "Niemand glaubte uns. Es ist einfach unglaublich, dass es wirklich funktioniert hat." Mittlerweile kämen viele Besucher zu Hubers, um das Küken zu bestaunen. Die meisten würden davon ausgehen, dass die Eier unbefruchtet sind: "Jedoch wird ein Ei von einem Huhn unter dem Strich immer noch zu Fortpflanzungszwecken gelegt", gibt er zu bedenken.

Jetzt will er das Küken an einen Bauernhof in Niederwangen weitergeben. Für Huber sei das Experiment noch lange nicht beendet: "Wir möchten das Projekt auch mit Eiern von Coop und Denner ausprobieren."

(rc)